BÖRSE TO GO - mit Trump Impeachment, Fusion PSA - Fiat Chrysler und Evotec
Ermutigende Industriedaten aus Amerika
Guten Morgen,
zum dritten Mal seit Gründung der USA wird das US-Repräsentantenhaus die Amtsenthebung eines Präsidenten beschließen. Donald Trump wird dabei der erste sein, der sich zugleich der Wiederwahl stellt.
Allerdings läuft der Versuch wohl eher gegen die Wand. Denn der Senat, in dem die Republikaner die Mehrheit haben, wird den Beschluss unmittelbar zurückweisen, damit Trump von den Vorwürfen des Amtsmissbrauchs und der vorsätzlichen Behinderung von Kongressermittlungen freigesprochen wird. Damit ist auch gesichert, dass Trump noch mindestens bis 20. Januar 2021 im Amt bleiben kann. Im Fall einer Wiederwahl auch länger. Denn die entscheidende Frage lautet, wie sich die Wähler mit Trumps Impeachment im bevorstehenden Wahljahr auseinandersetzen werden. Den Umfragen zufolge sind die USA diesbezüglich tief gespalten: 46 % meinen, dass der Präsident des Amtes enthoben werden sollte, während ebenfalls 46 % der Meinung sind, dass er im Amt bleiben soll. Für die Wall Street wird das alles also ein non-event.
Bildnachweis: © Bernecker Research AG
Viel wichtiger sind die aktuellen Industriedaten
Denn nach den bereits guten Zahlen aus dem Dienstleistungssektor überrascht die Fed in ihrem Novemberbericht mit sehr guten Daten zur Industrieproduktion. Demnach zog die Fertigung um 1,1 % an und übertraf damit die Erwartungen, die ein Plus von 0,8 % vorausgesagt hatten.
Besonders interessant: Zu dieser Entwicklung trug maßgeblich die Autoindustrie bei. Das Streikende bei General Motors führte zu einer Produktionssteigerung um 12,4 % für den gesamten Sektor. Ohne Autos und Autoteile kletterte der industrielle Output um 0,5 % und ein weiteres Plus liegt bei Konsumgütern und Geschäftsausstattungen vor. Ebenfalls wichtig: Bei Einfamilienhäusern wurde im November mit 1,5 Mio. Einheiten der höchste Stand an Baugenehmigungen seit zehn Monaten ermittelt. Für den Auftakt 2020 sind das solide Werte, mit denen sich arbeiten lässt.
Großfusion steht an
In Europa gibt es im Automobilsektor auch noch einmal kräftige Bewegungen. Denn wie heute Morgen bekannt gegeben wurde, haben sich die französische PSA (Peugeot, Citroën) und die italienisch-amerikanische FIAT CHRYSLER über eine Fusion beider Konzerne geeinigt. Damit würde das neue Gemeinschaftsunternehmen zum viertgrößten Autobauer der Welt.
Beide Unternehmen zusammen kämen auf einen Jahresumsatz von rund 170 Milliarden Euro mit einem operativen Gewinn von mehr als 11 Milliarden Euro. Gemeinsam würde man rund 8,7 Millionen Fahrzeuge pro Jahr absetzen. Der Zusammenschluss selbst soll als “unter Gleichen“ strukturiert sein. Wie schon im Vorfeld angenommen, wird PSA-Chef Carlos Tavares Vorstandschef, während FIAT-CHRYSLER-Verwaltungsrats Chef John Elkann diese Funktion auch im neuen Unternehmen übernehmen wird.
Beide Unternehmen planen, über diese Fusion rund 3,7 Milliarden Euro an operativen Kosten einzusparen. Und das, ohne Produktionsstätten zu schließen. Das wird schon eine ordentliche Herausforderung. Insgesamt ist der Zusammenschluss, wie wir auch schon in den letzten Monaten kommentierten, betriebswirtschaftlich sicherlich sinnvoll. Denn beide Konzerne ergänzen sich in ihren regionalen Schwerpunkten. Allerdings würden wir an dieser Stelle weiterhin von einem sofortigen Investment Abstand halten, da sicherlich noch kartellrechtliche Fragen zu klären sind. Außerdem dürften beide Unternehmen vorläufig erst mal mit sich selbst beschäftigt sein. Ein Investment braucht aber eine stabilere operative Perspektive und die muss erst noch geliefert werden.
EVOTEC mit Schlussrallye
Nachdem die zweite Jahreshälfte für den Wirkstoff-Forscher EVOTEC eher durchwachsen verlief, obwohl das Unternehmen immer wieder positive Schlagzeilen machte, scheint nun zum Jahresschluss doch noch der Knoten geplatzt zu sein. Nicht nur, dass man zuletzt aus seinem Seitwärtstrend kraftvoll nach oben ausbrechen konnte. Hinzu kommt, dass man nun gleich auch noch weitere positive Meldungen nachschieben kann.
Konkret meldete man, dass man die bisherige Kooperation mit dem französischen Pharmakonzern SANOFI weiter ausbauen kann. EVOTEC hatte bereits über einen entsprechenden Vertrag die Verwaltung pulverfarbiger Substanzen von SANOFI übernommen. Nun kommen auch die flüssigen Substanzen hinzu. Kurz gesagt: EVOTEC kann seine Palette in der Wirkstoffforschung erneut ausbauen. Insofern ist damit zu rechnen, dass die Börse hier das Momentum aufrechterhält. Wir bestätigen entsprechend unsere Investment-Empfehlung.
18.12.2019 - Carsten Müller - cm@ntg24.de
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