ARM mit größtem Börsengang des Jahres – Thyssenkrupp fokussiert sich in Zukunft auf grüne Technologien
Welche Unternehmen folgen in den nächsten Wochen dem Beispiel von ARM?
Softbank profitiert vom Börsengang des Chipherstellers ARM. IPO dürfte circa 5 Milliarden US-Dollar einbringen. ThyssenKrupp will grüne Technologien mehr fokussieren.
Der bislang größte Börsengang des Jahres hat vor allem einen Profiteur und das ist das japanische Investment-Konglomerat Softbank (JP3436100006). Das Listing von insgesamt 95,5 Millionen Anteilsscheinen zum Emissionspreis von angepeilt 50 US-Dollar dürfte der Softbank voraussichtlich 4,9 Milliarden US-Dollar einbringen. Damit dürfte ARM auch gleichzeitig eine Bewertung von 54,5 Milliarden US-Dollar erreichen.
ARM (US0420682058) entwickelt Chip-Architekturen und stellt diese anderen Unternehmen zur Verfügung. Im Gegenzug zahlt das Unternehmen, dass die Chip-Architekturen nutzt eine Abgabe an ARM. Zu den Kunden von ARM gehören unter anderem Apple (US038331005) und Samsung (US7960542030), die auf Basis der ARM-Architekturen die Smartphone-Chips entwickeln. Auch Qualcomm (US7475251036) entwickelt die Android-Chips auf Basis dieser Architekturen. Um diese Großkunden langfristig zu binden hat ARM beim IPO Aktien im Wert von 700 Millionen US-Dollar reserviert.
Die Softbank hatte den Chiphersteller im Jahr 2016 für insgesamt 32 Milliarden US-Dollar aufgekauft und anschließend von der Börse genommen. Eigentlich wollte die Softbank im letzten Jahr ARM an den Chipkonzern NVIDIA (US67066G1040) verkaufen. Der Deal scheiterte damals allerdings aufgrund der Bedenken von Wettbewerbshütern. Die Softbank will auch nach dem Börsengang noch Haupteigentümer von ARM bleiben und plant weiter 90 % der Anteile zu halten.
Das fulminante Börsendebüt von ARM könnte jetzt auch die nächsten OPI-Kandidaten auf den Plan rufen. Die Papiere des britischen Chipherstellers sind am Donnerstag am oberen Ende der Spanne bei 51 US-Dollar verkauft wurden. Bereits am ersten Handelstag konnte ARM mit einer fulminanten Kursexplosion überzeugen. Am Ende gingen die Papiere mit einem Kursplus von über 25 % bei 63,59 US-Dollar aus dem Handel. Auch am Freitag setzte sich der Trend erst fort. Zum Handelsschluss musste die Aktie dann aber die Gewinne wieder abgeben und ging mit einem Tagesverlust von 4,5 % aus dem Handel.
Die Marketing-Automatisierungsplattform Klaviyo möchte jetzt kurz vor dem Börsendebüt noch den Ausgabepreis in der letzten Sekunden heraufsetzen. Obwohl die aktuelle Preisspanne von 25 bis 27 US-Dollar pro Aktie das Unternehmen mit 8 Milliarden US-Dollar bewerten würde, gibt sich Klaviyo nach dem erfolgreichen Debüt von ARM damit nun nicht mehr zufrieden und ist in Gesprächen mit den begleitenden Banken, um die Ausgabepreis noch heraufzusetzen. Aktuell liegt die Nachfrage nach den ersten Aktien des Unternehmen bei dem 20-fachen des Angebots.
Klaviyo unterstützt Marken im E-Commerce-Sektor bei der Speicherung und Verarbeitung von Datensätzen. Dadurch lassen sich auch personalisierte E-Mails an Kunden versenden. Laut eigenen Angaben gehören über 100.000 Unternehmen in mehr als 80 Ländern zu den Kunden des Unternehmens.
Auch der Lebensmittellieferdienst Instacart wird in dieser Woche de3n Weg an die Börse wagen. Bereits am Freitag hatte das Unternehmen den Ausgabepreis um 2 US-Dollar auf 28 bis 30 US-Dollar angehoben. Am oberen Ende würde dies Einnahmen in Höhe von 660 Millionen US-Dollar und eine Bewertung von über 10 Milliarden US-Dollar für das Unternehmen bedeuten. Allerdings wurde Instacart in einer Finanzierungsrunde zur Hochzeit der Essenslieferdienste in der Corona-Pandemie noch mit 39 Milliarden US-Dollar bewertet.
Grüne Technologien sollen fokussiert werden
ThyssenKrupp (DE0007500001) plant unter dem neuen CEO Miguel Lopez eine umfassende Zeitenwende. Um das ganze Potenzial vollständig auszuschöpfen sollen künftig die Grünen Technologien künftig im Konzern gebündelt werden und anschließend fokussiert angegangen werden.
Um dies auch nach außen klarer herauszustellen soll die Wasserstofftochter Nucera (DE000NCA0001), der für Windkraftanlagen-Hersteller wichtige Zulieferer Rothe Erde und die beiden Anlagenbauer Uhde und Polysius unter dem neuen Namen Dekarbonisierungs-Technologien zusammengeführt werden. Zusätzlich soll ein sogenanntes Effizienzprogramm ins Leben gerufen werden, um möglichst schnell die gesteckten Mittelfristziele zu erreichen.
Aktuell ist noch nicht klar, ob das Effizienzprogramm auch den Abbau von weiteren Stellen impliziert. Bereits im vergangenen Jahr wurde klar, dass ThyssenKrupp aufgrund der internen Restrukturierungen insgesamt 13.000 Stellen weltweit streichen wird.
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20.09.2023 - Felix Eisenhauer
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