
Adobe hat bei AI den Mund zu voll genommen
Wall Street ist enttäuscht über das AI-Geschäft von Adobe - Erwartungen nicht erfüllt
Adobe hat den Mund bei AI zu voll genommen. Man liefert und hält die Konkurrenz (noch) auf Abstand, aber das Geschäftsvolumen ist insgesamt zu klein, um den Zeiger der Börsenbewertung zu bewegen. Entsprechend korrigieren die Aktien weiter zurück auf die Bewertung ihres Kerngeschäfts.
Der Wall Street geht es nicht schnell genug. Adobe (US00724F1012) hat die Integration von AI-Produkten und -Dienstleistungen in seine Angebotspalette gut hinbekommen. Keine Revolution, aber durchaus eine Bereicherung für die Kunden, die gut angekommen wird. Insbesondere die Integration in Adobe Express, um neuen Content zu erstellen, und Adobe Firefly, zur Erstellung von generativen Videos, Audios und Bildern, werden gut angenommen. Aber das generierte Umsatzvolumen bleibt insgesamt deutlich unter den hohen Erwartungen der Wall Street. Wir erinnern uns zurück:
Die Börse hatte die Bewertung von Adobe nahezu verdoppelt, nachdem man die Integration von AI angekündigt hatte. Rund 330 bis 350 US-Dollar kostete die Aktie vor der Ankündigung. Danach steigerten die AI-Phantasien den Kurs bis auf fast 640 US-Dollar in die Höhe. Nach Vorlage des Abschlusses für das 1. Fiskalquartal und der reinen Bestätigung der Jahresprognose rutschten die Notierungen wieder auf 418 US-Dollar nach Börsenschluss. Zu Recht, denn der Umsatzanteil des AI-Geschäfts ist und bleibt (vorerst) winzig.
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Adobe hat bei AI den Mund zu voll genommen
AI macht nur 1 % des Umsatzes bei Adobe aus. Man bringt es aktuell auf einen wiederkehrenden Umsatz von 125 Mio. US-Dollar und will diesen Volumen bis zum Ende des Geschäftsjahres 2025 (30. November 2025) auf rund 250 Mio. US-Dollar verdoppelt. Eine Verdoppelung klingt sehr gut, wäre im Verhältnis zum erwarteten Gesamtumsatz jedoch nur ein Tropfen auf dem heissen Stein. Adobe selbst geht von 23,30 bis 23,55 Mrd. US-Dollar Gesamtumsatz aus. Das AI-Geschäft würde dementsprechend bei einer Verdoppelung gut 1 % des Gesamtumsatzes ausmachen. Da hatte die Börse selbstverständlich mehr erwartet, nachdem man den Kurs des Unternehmens fast verdoppelt hatte.
Die Stossrichtung ist richtig, aber das Volumen bewegt derzeit den Zeiger nicht. Die starke Rallye der Aktien war daher verfrüht, aber natürlich nicht grundsätzlich falsch. Adobe braucht schlicht und einfach wesentlich länger, um das AI-Geschäft gross zu machen. Bis dahin läuft das alte Geschäft aber ausgezeichnet weiter. Im 1. Fiskalquartal erreichte man einen neuen Rekordumsatz von 5,71 Mrd. US-Dollar, konnte das operative Ergebnis von 907 Mio. US-Dollar auf 2,16 Mrd. US-Dollar steigern und den Aktionären bleiben nach Steuern 1,81 Mrd. US-Dollar (+192 %) bzw. 4,14 US-Dollar je Aktie (+204 %). Das sind Eckdaten, von denen die meisten Unternehmer nur träumen können.
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14.03.2025 - Mikey Fritz
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