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Airbnb wehrt sich gegen anhaltende Kritik darüber, dass der Anbieter hauptverantwortlich für Proteste auf spanischen Inseln sei

Aus Sicht von Airbnb muss die gesamte Branche die Probleme der Einheimischen ernstnehmen

NTG24 - Airbnb wehrt sich gegen anhaltende Kritik darüber, dass der Anbieter hauptverantwortlich für Proteste auf spanischen Inseln sei

 

Seit Monaten schon regt sich in beliebten Urlaubszielen wie Mallorca oder Teneriffa Widerstand gegen den immer größeren Tourismus. Die Einheimischen fühlen sich zuweilen überfordert von der Flut an Urlaubern und die steigenden Lebenshaltungskosten bringen manch einen an den Rand der Verzweiflung. Echte Lösungen gibt es bislang noch nicht, doch viele haben bereits einen Schuldigen für die Misere ausgemacht.

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Werbebanner EMH PM TradeUnter anderem der Reiseveranstalter TUI machte für die anhaltenden Probleme auf Mallorca und anderswo des Öfteren Airbnb (US0090661010) verantwortlich, da dort im Prinzip normale Wohnungen an Urlauber vermietet werden können. Die eigenen Pauschalreisen mit Hotel würden hingegen niemandem günstigen Wohnraum streitig machen, so TUI. Auch andere Beobachter sehen das Geschäftsmodell von Airbnb in der Debatte mindestens als schwierig an. Gegenüber der „FAZ“ hielt nun Ellen Madeker dagegen, welche für das Unternehmen verantwortlich ist für politische Beziehungen in Zentraleuropa.

Demnach sei Airbnb nicht der Haupttreiber für überfüllte Urlaubsorte. Gerade auf den Balearen mit Mallorca würden fast 90 Prozent aller Buchungen auf Übernachtungen in Hotels entfallen. Im letzten Jahr sollen es 59 Millionen Nächte gewesen sein, die auf diesem Wege gebucht wurden. Airbnb selbst habe im selben Zeitraum lediglich 1,8 Millionen Nächte in der Region vorweisen können. Zudem vermitteln auch andere Anbieter wie etwa Booking Ferienwohnungen und dergleichen mehr.

 

 

 

Airbnb ruft zur Zusammenarbeit auf

 

Einzelnen Anbietern den schwarzen Peter zuschieben zu wollen, ist aus Sicht von Airbnb in der laufenden Debatte nicht hilfreich. Der US-Konzern verweist auch darauf, dass hohe Mietkosten längst nicht die einzige Sorge der Einheimischen seien. Auch überfüllte Ortschaften und generelle rasant steigende Lebenshaltungskosten werden als Gründe für die Proteste angesehen. Solche Sorgen solle die gesamte Branche ernstnehmen und möglichst zusammen an Lösungen arbeiten.

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Der eine oder andere Vorschlag geistert bereits durch die Welt, wozu etwa ein mögliches Verbot von Kurzzeitvermietungen zählt. Davon hält Airbnb freilich nicht viel und verweist auf entsprechende Experimente in New York oder Barcelona. Strengere Vorschriften hätten die Mietspreise dort nicht senken können. Letztere seien in den letzten Jahren sogar weiter gestiegen, während gleichzeitig die Hotelpreise fast schon unkontrolliert in die Höhe schossen.

Für Airbnb sind deshalb letztlich mehr Wohnungen statt weniger Ferienwohnungen nötig, um das Problem in den Griff zu bekommen. Allerdings sei gesagt, dass Neubauten die Mietpreise in stark nachgefragten Regionen ebenfalls kaum senken können. Hilfreicher wäre vielleicht ein Vorgehen gegen den Leerstand, den Airbnb auf den Balearen auf rund 20 Prozent schätzt. Das seien etwa fünfmal so viele Wohnungen, wie Airbnb und weitere Portale insgesamt für Urlauber anbieten würden.

 

Es wird ungemütlich

 

Die Verantwortung für erzürnte Einheimische, welche Touristen ihren Urlaub schon mal vermiesen können, will freilich niemand übernehmen. Die Branchenvertreter und die Politik werden aber nicht um das Schaffen von Lösungen herumkommen. Bei TUI wird bereits versucht, den Markt etwas zu entzerren und die Kundschaft für Destinationen in Afrika oder Griechenland begeistern zu können. Ob diese Strategie bereits Erfolge vorweisen kann, ist jedoch nicht überliefert.

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Werbebanner Zürcher Börsenbriefe Special 4 kleinWährend auf Mallorca von Übertourismus die Rede ist und Airbnb als böser Bube hingestellt wird, gab es bei den Zahlen des Unternehmens zuletzt Enttäuschungen zu sehen. Umsatz und Gewinn legten weniger stark zu, als Analysten es sich erhofft hatten und aufgrund unsicherer konjunktureller Bedingungen warnt das Unternehmen vor weiteren Herausforderungen. Die Airbnb-Aktie reagierte darauf mit Kursverlusten von rund 14 Prozent, wovon sie sich bis heute nicht erholen konnte. Am Montag standen per Handelsschluss 103,82 Euro auf dem Ticker und damit gut zehn Prozent weniger als ein Jahr zuvor.

 

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27.08.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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