Airbus: Starke Zahlen, aber keine neuen Kursphantasien
Airbus hat die eigenen Prognosen vom Sommer mit Leichtigkeit geschlagen
Airbus konnte die eigenen Prognosen für 2021 deutlich schlagen. Dennoch beginnt die Airbus-Aktie an Schwung zu verlieren trotz des starken Abschlusses für das vergangene Jahr.
Airbus (NL0000235190) hat mit den Zahlen für 2021 die eigenen Erwartungen deutlich geschlagen. Nach einem schwachen Start vor einem Jahr hat man sich ab dem 2. Quartal sehr deutlich gesteigert, die Prognosen angehoben und am Ende sogar klar geschlagen. Dennoch hält sich die Begeisterung der Börse sehr in Grenzen.
Beim Umsatz erreichte der Luftfahrtkonzern ein Niveau von 52,1 Mrd. Euro. Ein solider Abschluss, der aber auch nur 4 % über dem Vorjahresniveau lag. Ganz anders dagegen der Auftragseingang, der sich erheblich von den 33,3 Mrd. Euro im Geschäftsjahr 2020 auf nun 62,0 Mrd. Euro im vergangenen Geschäftsjahr gesteigert hat. Eine Zahl, die man aber mit Vorsicht geniessen muss. Der hohe Auftragsbestand stieg im Jahresvergleich leicht um weitere 7 % auf 398 Mrd. Euro.
Die Profitabilität schlug hingegen die eigenen Prognosen vom Sommer bei Weitem. Da man die erhöhte Prognose für eine Auslieferung von 600 Maschinen nicht nur erreichte, sondern mit 611 Maschinen auch leicht schlug, konnte auch die Prognose für das „bereinigte“ EBIT geschlagen werden. Das hatte der Vorstand bei 4 Mrd. Euro festgemacht. Stattdessen lieferte man nun 4,9 Mrd. Euro bzw. knapp 23 % mehr als im Sommer versprochen. Auch der Cashflow vor Akquisitionen, Fusionen und Kundenfinanzierungen liegt mit 3,5 Mrd. Euro deutlich über der Sommer-Prognose, die von „nur“ 2 Mrd. Euro ausgegangen war.
Nur leichtes Wachstum für 2022 prognostiziert
Meinem Kursziel von 130 Euro ist die Aktie jedoch keinen Schritt nähergekommen. In der Spitze ging es bis auf 120 Euro herauf, doch dann fehlten die Anschlusskäufe. Die Börse ist noch nicht bereit, die Airbus-Aktie in die nächste Rallye-Phase zu schicken, was nicht nur mit der anhaltenden Verunsicherung der Kundschaft bezüglich der immer neuen Covid-19-Varianten zusammenhängt, sondern auch mit dem Ausblick von Airbus selbst.
Airbus erwartet für 2022 nur einen geringen Anstieg der Profitabilität im Vergleich zu 2021. Die Zahl der geplanten Auslieferungen hat man deutlich auf 720 Maschinen im kommerziellen Segment erhöht, aber der Cashflow vor Akquisitionen, Fusionen und Kundenfinanzierungen soll stagnieren. Beim „bereinigten“ EBIT prognostiziert man einen Anstieg, der aber mit 12 % Wachstum wenig Raum für Kursphantasien lässt.
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22.02.2022 - Mikey Fritz
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