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Analysten zeigen sich erleichtert über den Auftragseingang bei Aixtron und können großzügig über alle anderen Indikatoren hinwegsehen

Es wurde mit deutlich Schlimmerem bei Aixtron gerechnet

NTG24 - Analysten zeigen sich erleichtert über den Auftragseingang bei Aixtron und können großzügig über alle anderen Indikatoren hinwegsehen

 

Die Börse ist oftmals eine seltsame Angelegenheit, bei der Erwartungen im Vordergrund stehen und harte Zahlen alleine längst nicht immer spielentscheidend sind. Ein gutes Beispiel dafür ist aktuell Aixtron. Obschon das Unternehmen kürzlich maue Zahlen verkündete und den Ausblick nach unten korrigierte, reagierten die Märkte mit einem satten Kurssprung.

Wie Aixtron (DE000A0WMPJ6) mitteilen ließ, sei die im Frühjahr veröffentlichte Prognose für das laufende Jahr nicht länger erreichbar. Die Umsätze sollen statt 630 bis 670 Millionen Euro nur noch 620 bis 660 Millionen Euro betragen. Ferner wurden die Aussichten bei der Ebit-Marge gesenkt, welche nur noch bei 22 bis 25 statt der zuvor veranschlagten 24 bis 26 Prozent liegen soll. Grob zusammengefasst backt Aixtron also bei allen wichtigen Eckpunkten kleinere Brötchen.

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Die gewöhnliche Reaktion auf solche Neuigkeiten ist ein spontaner Ausverkauf mit massiven Kursverlusten. Bei der Aixtron-Aktie passierte am Freitag das genaue Gegenteil. Das Papier konnte sich zeitweise um mehr als 20 Prozent verbessern und sich letztlich per Handelsschluss bei 22,23 Euro einpendeln. Das Tagesplus belief sich hier auf noch immer schwer beeindruckende 17,8 Prozent.

 

Aixtron: Besser als erwartet

 

Verantwortlich für die beeindruckenden Kursgewinne sind in erster Linie gut gelaunte Analysten. Jene zeigen sich angetan vom Auftragseingang bei Aixtron, der für das zweite Quartal auf 176 Millionen Euro taxiert wurde. In Zukunft sollen ähnliche Zahlen erreicht werden, was unter anderem von der DZ Bank als solide bezeichnet wird, wie im „Handelsblatt“ zu lesen ist. Bei Hauck & Aufhäuser ist derweil die Rede davon, dass der weitere Ausblick weniger schlecht als befürchtet sei. Freudensprünge sind es also eher nicht, die zu beobachten waren. Stattdessen fiel manch deprimierten Anleger mehr oder minder ein Stein vom Herzen.

Ablesen lässt sich dies auch im Chart, der trotz der jüngsten Zugewinne ein Minus von etwa 40 Prozent seit Jahresgewinn ausweist. Es scheint sich die Ansicht durchzusetzen, dass hier einige Horrorszenarien eingepreist sind, die wohl letzten Endes nicht eintreten werden. Dementsprechend wird nun Potenzial für eine Erholungsbewegung erkannt, und das vor allem bei den Analysten aus Übersee.

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Werbebanner DegussaSowohl die Citigroup als auch Jefferies loben ein Kursziel in Höhe von 40 Euro aus und trauen der Aixtron-Aktie damit auf 12-Monats-Sicht fast schon eine Verdopplung zu. Als positiv wird unter anderem ein nach den herben Verlusten der letzten Monate niedriges KGV gewertet. Jenes liegt bei Aixtron momentan bei rund 16 und damit deutlich geringer als der Schnitt im Stoxx Europe 600 in Höhe von 29. Mit anderen Worten wird die Aixtron-Aktie auch nach der deutlichen Erholung am Freitag noch vergleichsweise günstig gehandelt.

 

Keine Garantien

 

Das bedrohliche Szenario einer Gewinnwarnung ist bei Aixtron erst einmal vom Tisch und die Bullen können sich bei dem Titel neu positionieren. Offensichtlich fiel die angepasste Prognose nun weit weniger dramatisch aus, als es viele Beobachter im Vorfeld noch vermutet hatten. Im Kern bleibt aber vor allem die Hoffnung darauf, dass der Konzern sich nun auch auf dem Wege der Besserung befinden könnte. Das soll an dieser Stelle gar nicht ausgeschlossen werden. Dennoch sind niedrige Kurse und ein kleinerer Rückgang auf fundamentaler Seite ein eher wackeliges Fundament für eine mögliche Comeback-Rallye.

Tatsächliches Wachstum kann Aixtron weiterhin kaum vorweisen und es bleibt auch offen, wann sich daran etwas ändern wird. Die Aktie startet von einem denkbar niedrigen Niveau und zieht damit momentan den einen oder anderen Schnäppchenjäger an. Doch ist eben noch lange nicht in Stein gemeißelt, dass es von hier an nur noch besser werden wird. Trotz der positiven Resonanz auf Analystenseite sollten Anleger die Risiken bei der Aktie tunlichst nicht unterschätzen.

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08.07.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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