Mit einer festen Servicegebühr löst Alibaba seine bisherige Gebührenstruktur gegenüber Händlern ab, was an der Börse regelrecht gefeiert wird

Darauf haben die Aktionäre von Alibaba wohl nur gewartet

 

Die Alibaba-Aktie erfreute sich am Montag an einem eher verhaltenen Börsentag über kräftige Aufschläge. In Hongkong konnte der Titel zeitweise um fast sechs Prozent zulegen; hierzulande reichte es immerhin für ein Plus von 3,7 Prozent. Es ist der höchste Kursgewinn seit Wochen, was freilich nicht ohne Grund geschah.

 

Sehr erfreut zeigten die Märkte sich darüber, dass Alibaba (US01609W1027) seine Gebühren für Händler überarbeiten möchte. Bisher verlangte der chinesische Online-Gigant laut „Handelsblatt“ eine feste jährliche Gebühr. Ab 1. September soll nun wohl ein Ansatz übernommen werden, wie er bei Konkurrenten wie JD.com schon längst Usus ist.

Alibaba will demnach in Zukunft eine feste Servicegebühr von 0,6 Prozent von Händlern erheben; die bisherigen Zahlungen entfallen mit der Einführung dieser Gebühr. Beobachter sind sich einig darüber, dass die Handelsplattform auf diesem Wege deutlich mehr Geld verdienen dürfte. Bei den Händlern ist die Freude freilich geringer, doch Alibaba hat deren Bedenken ebenfalls berücksichtigt.

 

 

 

Kleinere Händler sollen nicht überfordert werden und so sind wohl Ausnahmeregelungen angedacht, die aber bislang noch nicht weiter ausgeführt wurden. Für Alibaba ist der neue Ansatz durchaus ein Wagnis. Zwar verbessert der Konzern das Potenzial für eigene Umsätze. Wird er dabei zu gierig, könnte er aber manchen Partner vergraulen und würde sich damit wohl keinen Gefallen tun. Fingerspitzengefühlt ist daher bei der Umsetzung durchaus gefragt.

 

Alibaba: Weiterhin angeschlagen

 

An der Börse waren die gestrigen Kursaufschläge zwar auffällig, aber noch nicht zwingend die große Wende, auf die einige Anteilseigner wahrscheinlich warten. Mit einem Schlusskurs von 72,50 Euro notierte die Alibaba-Aktie an den hiesigen Handelsplätzen noch immer gut 20 Prozent tiefer als vor einem Jahr. Die zurückhaltende Konsumstimmung und manche Sorge um KI-Geschäfte werden auch durch die neuen Service-Gebühren nicht einfach von der Bildfläche verschwinden.

 

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30.07.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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