Alibaba, Amazon – Chinesischer Konkurrent verliert den Anschluss
Alibaba wird hohen Erwartungen der Investoren nicht gerecht
Alibaba gerät nach schwachen Quartalszahlen unter Druck. Erwartet uns nun der nächste schwankende Riese aus China?
Der Amazon-Konkurrent (US0231351067) und E-Commerce-Riese Alibaba (US01609W1027) veröffentlichte am heutigen Tag die Geschäftszahlen für das 3. Quartal 2021. Diese fielen enttäuschend aus und das Unternehmen wurde zwischenzeitlich zur Eröffnung der Wall Street förmlich zerrissen und die Aktie fiel um 8,9 %. Dabei ist der Wachstumskurs von Alibaba weiter intakt.
Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal um 29 % auf 200,69 Milliarden Yuan, konnte dabei den Erwartungen der Analysten von 204,28 Milliarden Yuan allerdings nicht gerecht werden. Dabei erzielte Alibaba die niedrigste Wachstumsrate seit 6 Quartalen, obwohl diese mit 29 % gemessen an der hohen Basis des Unternehmens weiter überzeugend ist.
Viele Investoren schauten explizit auf den Cloud Computing Bereich. Dieser Bereich wächst mit einer Umsatzsteigerung von 33 % leicht schneller als das Gesamtunternehmen. Positiv ist zudem, dass der Bereich das erste Mal profitabel wirtschaftet. So liegt die bereinigte operative Marge bei circa 16 %, nach dem im Vorjahr noch ein Verlust von 523 Millionen Yuan anfiel.
Leider konnte das Gesamtergebnis wenig überzeugen. Mit einem Nettoergebnis von 11,20 Yuan pro Aktie liegt man deutlich unter den Konsenserwartungen des Marktes und der Gewinn reduzierte sich im Vergleich zum Vorjahr sogar um 38 %.
Das Ergebnis nach Steuern sank hingegen nur um 27 %. Als Grund für das schwache Ergebnis wurden Investitionen in die Expansionspolitik von Alibaba, externe Diversifikation und höhere Lieferkosten genannt. So hat Alibaba laut eigener Aussage weiter in die drei strategischen Säulen Binnenkonsum, Globalisierung und Cloud Computing investiert. Dabei liegt der Fokus auf langfristigem Wachstum, wodurch sich kurzfristige Ziele unterordnen müssen.
Alibaba konnte in den letzten 3 Monaten einen Kundenzuwachs von 62 Millionen Kunden verzeichnen. Damit kommt das Unternehmen auf 1,24 Milliarden aktive Nutzer in den letzten 12 Monaten. Die Problematik daran wird erkenntlich, wenn man die demografische Verteilung der Kunden betrachtet. Während 953 Millionen aus China kommen, macht der Rest der Welt hingegen nur knapp 290 Millionen aus. Diese Abhängigkeit vom Heimatmarkt muss in Zukunft drastisch reduziert werden.
In Angesichts des Expansionskurses hat die Unternehmensführung auch die Wachstumsprognose für 2022 angepasst. Anstatt 29,5 % liegt das prognostizierte Umsatzwachstum nur noch im Bereich von 22-23 %. Auch der Single Day, das Äquivalent zum Prime Day, konnte nicht für den erhoffen Schub zum Ende des Jahres sorgen.
18.11.2021 - Felix Eisenhauer
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