Allianz: Schwacher Jahresabschluss, enttäuschende Prognose
Die Allianz schwächelte im 4. Quartal und kündigte eine Gewinnstagnation für 2023 an
Die Allianz beendete ein schwieriges Jahr mit einer Stagnation auf Umsatz- und Ergebnisebene. Und kündigte für 2023 eine Wiederholung an, was die Anleger nicht erwartet hatten.
Die Allianz (DE0008404005) enttäuschte die Pessimisten und Optimisten gleichzeitig. Während die Pessimisten für das 2. Halbjahr 2022 mit einem deutlich schwächeren Abschneiden gerechnet hatten, hatten sich die Optimisten für ein deutliches Wachstum im neuen Jahr positioniert. Weder das eine noch das andere Lager bediente der Vorstand heute, sondern blieb in der stabilen Seitenlage und kündigte auch für 2023 nur eine Stagnation auf hohem Niveau an.
Auf Jahresbasis erreichte die Allianz ein mageres Umsatzwachstum von 2,8 % auf 152,7 Mrd. Euro. Hoch, aber bei Weitem nicht das Wachstum, das die Börse sich erhofft hatte. Das wurde auch mit dem Ergebnis bestätigt, das um ebenso magere 1,9 % auf 6,7 Mrd. Euro stieg. Natürlich war das Ergebnis durch den Skandal in den USA beeinträchtigt, aber so war auch das Jahr 2021.
Schwacher Abschluss, enttäuschende Prognose
Das eigentliche Problem ist die operative Entwicklung im 4. Quartal. Nach einem starken Umsatzwachstum im 1. Halbjahr schrumpfte (!) der Umsatz im 4. Quartal um -4,5 % auf 36,7 Mrd. Euro, während gleichzeitig die Börse den Aktienkurs um mehr als 40 % in die Höhe katapultierte. Der Gewinn stieg deutlich von -0,3 Mrd. Euro auf 2,0 Mrd. Euro, aber die Milliardenbelastungen für den Skandal hatte der Vorstand auf das 4. Quartal 2021 und das 1. Quartal 2022 verteilt, sodass ein direkter Vergleich nicht hilft. Schaut man sich das operative Ergebnis an, verbesserte sich die Allianz im Jahresvergleich um 12,7 % auf 4,0 Mrd. Euro, was positiv vermerkt wird. Doch:
Die Prognose für 2023 liegt weit unter den optimistischen Erwartungen Frankfurts. Im Kern signalisierte der Vorstand heute Vormittag, dass das operative Ergebnis im laufenden Jahr bei 14,2 Mrd. Euro liegen wird. Das wäre eine erneute Stagnation, wobei sich die Versicherung in der Prognose aber noch einen Puffer von jeweils 1 Mrd. Euro nach oben und unten einräumte.
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18.02.2023 - Mikey Fritz
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