Alphabet legt Beschwere bei der EU gegen Microsoft ein und moniert wettbewerbswidriges Verhalten im wichtigen Cloud-Segment
Für Alphabet war es nach eigener Aussage das letzte Mittel
In einem Blog-Post teilte die Alphabet-Tochter Google am Mittwoch mit, bei der Europäischen Kommission Beschwerde gegen Microsoft eingereicht zu haben. Hintergrund ist das Gebaren des Konkurrenten im Cloud-Bereich. Nach Ansicht von Google missbrauche man in Redmond die dominante Stellung bei Server-Betriebssystemen, um Kunden in das eigene Cloudangebot zu drängen.
Laut Alphabet (US02079K3059) bzw. Google müssten Kunden Preisaufschläge von bis zu 400 Prozent für Lizenzen von Windows hinnehmen, wenn Daten auf eine andere Cloud als Azure von Microsoft übertragen werden sollen. Zudem limitiere der Windows-Anbieter Sicherheitsupdates in solchen Fällen. In der Vergangenheit sei die Übertragung von Daten in eine beliebige Cloud problemlos möglich gewesen. Dies habe Microsoft mit neuen Lizenzvereinbarungen aus dem Jahr 2019 aber unterbunden.
Nach eigener Aussage bemühte sich Alphabet lange darum, mit Microsoft eine einvernehmliche Lösung zu finden. Nachdem dies nicht glücken wollte, entschied man sich nun für den Beschwerdeweg. Dafür sei jetzt der spätestmögliche Zeitpunkt gekommen. Zugleich mahnt der US-Konzern die EU-Kommission, keine Zeit zu verlieren.
Eine zu große Konzentration im Cloud-Segment sei schließlich auch ein Sicherheitsrisiko, da im Falle von Störungen oder Cyber-Angriffen umso größere Auswirkungen zu befürchten seien. Vermutlich nicht ganz zufällig verschweigt Alphabet bei derartigen Ausführungen, dass im Sektor eigentlich Amazon mit AWS als Marktführer gilt, was an der Argumentation zumindest ein wenig rüttelt.
Alphabet: Ist das schon Verzweiflung?
Alphabet blickt bei seinen Cloud-Geschäften zwar auf ein ansehnliches Wachstum. Das Unternehmen tut sich aber seit jeher schwer, mit Amazon und Microsoft mitzuhalten. Skeptiker sehen in der nun eingereichten Beschwerde daher auch ein Stück weit ein Zeichen von Verzweiflung und Frust. Die Alphabet-Aktie reagierte derweil am Mittwoch mit leichten Verlusten in Höhe von 0,4 Prozent, was den Kurs auf 162,99 US-Dollar beförderte.
Alphabet Inc. Klasse A -Aktie: Kaufen oder verkaufen?
Die neuesten Alphabet Inc. Klasse A -Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Alphabet Inc. Klasse A -Aktionäre. Lohnt sich aktuell ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen?
Konkrete Empfehlungen zu Alphabet Inc. Klasse A - hier weiterlesen...
26.09.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
Auf Twitter teilen Auf Facebook teilen
Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.
Folgende Artikel könnten Sie auch interessieren
Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur
Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)