Mit einer ganzen Reihe neuer Geräte will Alphabet mehr KI in die Hände der Nutzer bringen

An der Börse scheint Alphabet nicht für Euphorie zu sorgen

 

Am gestrigen Dienstag stellte die Alphabet-Tochter Google gleich eine ganze Reihe von neuen Geräten vor. Produktmanager sprach vom „größten Update aller Zeiten“ Zu sehen gab es gleich eine ganze Reihe neuer Pixel-Smartphones, welche begleitet wurden von frischen Smartwatches und Kopfhörern. Wenig überraschend wird als Verkaufsargument schwer auf das Thema Künstlicher Intelligenz (KI) gesetzt.

 

Dabei ist Alphabet (US02079K3059) nicht entgangen, dass immer mehr Nutzer dem Thema KI mittlerweile ein wenig skeptisch gegenüberstehen. Dennoch wird auf die Vorzüge der Technologie verwiesen, welche auf Pixel-Geräten in Form von Gemini Live Einzug halten soll. Es soll möglich sein, sich mit dem digitalen Assistenten auf natürliche Weise zu unterhalten und sich so beispielsweise Kochrezepte, Spielregeln für Gesellschaftsspiele und dergleichen mehr erklären zu lassen. Gesprächsflüsse sollen dem eines Menschen „sehr ähnlich“ sein.

Darüber hinaus sollen die neuen Geräte von Google einige weitere Schmankerl mitbringen. Die KI kann Anrufe transkribieren und aus den so erhaltenen Informationen weitere Schlüsse ziehen. Erkennt der Assistent, dass es bei einem Gespräch um einen Termin ging, soll das automatische Erstellen einer Erinnerung möglich sein. Zu guter Letzt zieht Alphabet bei Notrufen via Satellitenverbindung nach, welche es bei Konkurrent Apple seit etwa zwei Jahren gibt.

 

 

 

Alphabet: Besser, schneller, teurer

 

Obligatorisch ist das Upgrade auf einen neuen Chip, der nun auf den Namen Tensor G4 hört und sowohl in Pixel 9 als auch Pixel 9 Pro steckt. Auf die exakte Leistungsfähigkeit ging Google kaum weiter ein. Versprochen wurde aber, dass bei KI-Anfragen 45 Tokens pro Sekunde ausgegeben werden. Damit liegt man ungefähr auf dem Niveau der Konkurrenz. Ebenfalls für mehr Leistung soll ein Upgrade beim Arbeitsspeicher sorgen, der beim Pixel 9 auf 12 GB und bei Pixel 9 Pro sowie Pixel 9 Pro XL auf 16 GB anwächst.

Die Kameras erhalten ebenfalls ein Upgrade. Es bleibt zwar bei 50 MP für die Hauptkamera, doch die Ultraweitwinkelkamera legt von zuvor 12 MP auf nun 48 MP zu. Versprochen werden selbstredend im Vergleich zu den Vorgängern bessere Ergebnisse in sämtlichen Lebenslagen und wer möchte, kann seine Fotos mit allerlei KI-Funktionen nachbearbeiten und aufhübschen. Unter dem Strich sollen die neuen Pixel-Smartphones, wenig überraschend, alles ein Stückchen besser machen.

 

Begleitet wurden Pixel 9 und Pixel 9 Pro von einem neuen Falthandy in Form des Pixel 9 Pro Fold, welches laut Google das dünnste Foldable auf dem Markt ist, wenn chinesische Konkurrenz großzügig ignoriert wird. Außerdem gab es frische Uhren und neue Kopfhörer zu sehen. Die neuen Features lässt sich Alphabet zumindest bei den Flaggschiffen bezahlen. Pixel 9, Pixel 9 Pro und Pixel 9 Pro XL starten jeweils rund 100 Euro teurer als noch ihre Vorgängermodelle aus der achten Generation.

 

Wenig Bewegung bei der Alphabet-Aktie

 

Während Google die Ankunft einer neuen Gerätegeneration feiert, machte sich an der Börse gestern nur wenig Begeisterung breit. Der Aktienkurs konnte lediglich um 1,2 Prozent bis auf 165,93 US-Dollar zulegen. Das war zu erwarten, denn allen Fortschritten zum Trotz spielt der Geschäftsbereich bei dem Online-Konzern eine eher untergeordnete Rolle. Die jüngsten Geschäftszahlen zeigten klar, dass die meisten Umsätze noch immer mit der Suchmaschine und dem klassischen Werbegeschäft eingefahren werden.

Auch KI als Buzzword hat seinen Reiz an den Märkten mittlerweile ein Stück weit verloren. Die Alphabet-Aktie scheint auf hohem Niveau festzusitzen und auch wenn langfristig vieles für einen aktiven Aufwärtstrend spricht, so gibt es auf Anlegerseite doch noch einige offene Fragen. Die nun vorgestellten Geräte sind keine Antwort darauf, wie in Zukunft Umsätze und vor allem Gewinne durch KI, Cloud und Co. weiter in die Höhe getrieben werden sollen.

 

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14.08.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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