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Der EuGH bestätigt eine Geldstrafe der EU-Kommission gegen die Alphabet-Tochter Google in Milliardenhöhe

Alphabet scheitert mit seiner Gegenwehr

NTG24 - Der EuGH bestätigt eine Geldstrafe der EU-Kommission gegen die Alphabet-Tochter Google in Milliardenhöhe

 

Bereits im Jahr 2017 verhängte die EU-Kommission eine Milliardenstrafe gegen Google, da der Suchmaschinenanbieter bei der Präsentation von Suchergebnissen die eigene Marktmacht missbraucht habe. Dagegen wehrte sich die Konzernmutter Alphabet jahrelang, musste nun aber eine Schlappe hinnehmen. Mit dem EuGH bestätigte die höchste Instanz die Geldstrafe und es werden nun 2,4 Milliarden Euro fällig.

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Stein des Anstoßes waren ursprünglich Suchergebnisse für den eigenen Preisvergleich von Alphabet (US02079K3059) bzw. Google, welche nach Einschätzung der EU-Kommission bewusst bevorzugt platziert wurden. Damit habe der Konzern seine marktbeherrschende Stellung missbraucht und sich einen unrechtmäßigen Vorteil verschafft. Genau diese Ansicht wurde nun durch die Richter in Luxemburg bestätigt. Google beißt mit seiner Gegenwehr auf Granit.

Präsentiert wurden Ergebnisse aus Googles eigenem Preisvergleich vor einigen Jahren noch mit hübschen Bildern an oberster Stelle der allgemeinen Suchergebnisse. Andere Anbieter wie Idealo folgten erst weiter unten und sie mussten sich mit einem blauen Link zufriedengeben. Zwar lässt sich kaum exakt bemessen, wie sich dies auf die Klickzahlen ausgewirkt haben mag. Erfahrungswerte lassen aber stark vermuten, dass die Tendenz wohl eher zugunsten von Alphabet und Google ausfiel.

 

 

 

Alphabet muss Vorsicht walten lassen

 

Die Geldstrafe kann Alphabet zwar verkraften, doch ergeben sich aus dem verlorenen Rechtsstreit auch noch weitere Implikationen. Das Unternehmen muss bei seinen Geschäftspraktiken in der EU sehr viel genauer hinsehen. Brüssel hat nicht nur mit dieser Strafe gezeigt, dass es hinsichtlich der Marktmacht der Internet-Giganten beherzt vorgeht, und die Strafsummen gingen in den letzten Jahren beständig weiter in die Höhe und erreichten dadurch Regionen, welche den Branchenriesen durchaus wehtun können.

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Auch in den USA erhöht sich der Druck auf Google, nachdem dort ein Gericht dem Anbieter ein Quasi-Monopol bescheinigte und damit in der Theorie den Weg zu weiteren Maßnahmen ebnete, welche sich bis zu einer Zerschlagung ausweiten könnten. Beschlossene Sache ist in jener Hinsicht noch immer nichts. Doch bei den Aktionären dürfte spätestens jetzt ankommen, dass die Zeiten des unkontrollierten Wachstums in guter alter Wild-West-Manier erst einmal vorbei sein dürften. Alphabet muss sich diversen Regeln unterwerfen. Auch wenn sich über deren Sinn und Unsinn vortrefflich streiten lässt, so macht das Ganze dem Konzern das Leben zweifellos schwieriger.

Die Alphabet-Aktie reagierte nicht weiter auf das Urteil und trat am Dienstag weitgehend auf der Stelle. Zugewinne von 0,3 Prozent führten das Papier zwar auf runde 150 US-Dollar zurück, woraus sich charttechnisch aber keine nennenswerten Signale ergeben. Allem Anschein nach rechneten die Aktionäre bereits damit, dass Google vor dem EuGH unterliegen würde. Zudem bekam der Aktienkurs in den letzten Wochen bereits deutliche Korrekturen zu spüren.

 

Kein Grund zur Panik?

 

Abseits der zuletzt eher negativen Schlagzeilen ist es um Alphabet und Google noch gut bestellt. Die letzten Quartalszahlen fielen hervorragend aus und allen Krisen zum Trotz entwickelte sich das wichtige Werbegeschäft sehr stark. Für offene Fragen sorgten allerdings die KI-Bestrebungen der Internet-Giganten. Dort und in Sachen Cloud Computing konnte das Wachstum die Börsianer nicht recht überzeugen und es schwebt ein wenig die Frage im Raum, ob sich die massiven Investitionen in die Technologie überhaupt rechnen werden.

Obschon Alphabet zuverlässig Milliardengewinne einfährt, mehren sich so die Zweifel an den Märkten und die Aktie scheint auf einem für ihre Verhältnisse überschaubaren Niveau gefangen zu bleiben. Der langfristige Aufwärtstrend bleibt bisher zwar unberührt. Damit dies auch so bleibt, sollten die Bullen sich weitere Abverkäufe aber möglichst sparen. Auf Jahressicht notiert die Alphabet-Aktie „nur“ noch gut neun Prozent höher. Das wäre für viele Aktien eine hervorragende Performance, doch es ist nicht das, was viele Anleger von einem der „Magnificent Seven“ erwarten.

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11.09.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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