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Auch in den USA weht für Alphabet ein immer schärferer Gegenwind, was die Niederlage der Tochter Google in einem wichtigen Kartellprozess eindrucksvoll untermauert

Für Alphabet könnte es noch richtig ungemütlich werden

NTG24 - Auch in den USA weht für Alphabet ein immer schärferer Gegenwind, was die Niederlage der Tochter Google in einem wichtigen Kartellprozess eindrucksvoll untermauert

 

Bereits seit 2020 zieht sich ein Prozess zwischen der amerikanischen Regierung und der Alphabet-Tochter Google hin. Im Kern geht es dabei um den Vorwurf, dass die Suchmaschine eine marktbeherrschende Stellung einnimmt und diese nach Herzenslust ausnutzt. Nun wurde ein erstes Urteil gesprochen, welches von Experten als das wichtigste seit einer Kartellklage gegen Microsoft in den späten 1990er Jahren angesehen wird.

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Ganze 286 Seiten lang ist die Urteilsbegründung, in der unter anderem festgehalten ist, dass Alphabet (US02079K3059) mit Google ein Monopol aufgebaut habe und dieses mit allen Mitteln verteidigt habe. Der Richter Amit Mehta kam dabei zu dem Schluss, dass der Konzern gegen das Kartellrecht verstoßen hat. Stein des Anstoßes sind unter anderem Milliardenzahlungen, die unter anderem Appel für die Einstellung von Google als Standard-Suchmaschine zugingen.

Alphabet schätzt die Lage weiterhin etwas anders ein und kündigte prompt an, gegen das Urteil in Berufung gehen zu wollen. Nach Ansicht des Internet-Giganten handele es sich um gewöhnliche Marketing-Aktivitäten, welche vergleichbar seinen mit einem Hersteller von Frühstücksflocken, der einen Supermacht für eine prominente Platzierung im Warenregal zahlt.

 

 

 

Alphabet: Es ist noch nicht vorbei

 

Der Prozess dürfte sich also noch eine ganze Weile hinziehen, vermutlich werden bis zu abschließenden Urteilen noch Jahre vergehen. Ohnehin wurde mit dem nun vorliegenden Urteil nur darüber entschieden, dass überhaupt ein Verstoß gegen das Kartellrecht vorliegt. Konkrete Strafen oder Maßnahmen sind aber noch nicht vorgesehen. Darüber wird ein weiteres Verfahren entscheiden. Experten rechnen mindestens mit Änderungen beim Geschäftsmodell. Im Extremfall wäre aber auch eine Zerschlagung von Google denkbar.

Offensichtlich bleibt in jedem Fall, dass den Tech-Giganten auch in den USA ein immer schärferer Gegenwind ins Gesicht schlägt. Auch gegen Meta, Amazon und weitere Unternehmen laufen aktuell noch Verfahren. Das bleibt an der Börse nicht unbemerkt und an einem ohnehin schon schwachen Handelstag verlor die Alphabet-Aktie am Montag um 4,6 Prozent bis auf 160,64 US-Dollar an Wert. Doch ebenso wie die drastischen Abwertungen der letzten Tage scheinen die ersten Reaktionen in der Sache etwas überzogen auszufallen.

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Doch auch wenn noch nichts endgültig beschlossen ist, so ist die Sorge der Börsianer auch nachvollziehbar. Schließlich wird bei dem Verfahren das Herzstück von Alphabet und Google ins Visier genommen, nämlich das Geschäft mit der konzerneigenen Suchmaschine. Erst vor wenigen Tagen präsentierte das Unternehmen frische Geschäftszahlen, bei denen das dortige Anzeigengeschäft noch immer den Löwenanteil der Umsätze und einen großen Anteil des Wachstums ausmachte. Gerät die Suchmaschine ins Visier der Behörden, gerät die Aktie daher leicht ins Schwanken.

 

Wird es noch ungemütlicher für Alphabet?

 

Die Entwicklungen in der US-Politik dürften in naher Zukunft ebenfalls Eindruck bei der Alphabet-Aktie hinterlassen. In jüngsten Umfragen konnte sich die Demokratin Kamala Harris durchsetzen und die Werte von Donald Trump hinter sich lassen. Ein Wahlerfolg der Demokraten scheint nach dem Rückzug des noch amtierenden Präsidenten Joe Biden sehr viel wahrscheinlicher geworden zu sein. Für Tech-Unternehmen wird ein solches Szenario als eher unvorteilhaft angesehen.

Zwar wurde die Klage gegen Alphabet bzw. Google im Jahr 2020 und damit noch während der ersten Amtszeit von Trump angestoßen. Dennoch gelten die Demokraten grundsätzlich als harscher gegenüber den Großkonzernen im eigenen Land, und das gilt nicht zuletzt mit Blick auf Kamala Harris. Mit ihr im Weißen Haus können die Tech-Konzerne eher weniger darauf hoffen, dass die ihre Geschäfte nach Belieben und mit teils fragwürdigen Methoden weiter voranbringen können. Dass zusätzlich auch noch Sorgen um die US-Konjunktur hochkochen, setzt dem Ganzen ein wenig das Sahnehäubchen auf. Die Alphabet-Aktie dürfte es in dieser Gemengelage eher schwerhaben. Es sei aber gesagt, dass der Titel auch nach den heftigen Abwertungen der letzten Tage noch immer auf sehr hohem Niveau notiert.

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06.08.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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