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Anscheinend soll die Alphabet-Tochter Google dazu gezwungen werden, sich vom Browser Chrome zu verabschieden

Das wäre ein wahrer Paukenschlag für Alphabet

NTG24 - Anscheinend soll die Alphabet-Tochter Google dazu gezwungen werden, sich vom Browser Chrome zu verabschieden

 

Im August schon urteilte ein US-Gericht, dass Alphabet mit der Internetsuche von Google faktisch über ein Monopol verfüge. Wie es von hier aus weitergehen mag, ist momentan noch offen. Der Nachrichtendienst „Bloomberg“ will allerdings in Erfahrung gebracht haben, dass das Justizministerium schon heute einen recht konkreten Ansatz vorstellen könnte. Im Mittelpunkt steht dabei der Browser Chrome.

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Jener wird den Berichten zufolge als wichtigster Zugangspunkt für die Google-Suche angesehen und er bringt es bei den Marktanteilen in den USA auf mehr als 60 Prozent. Für technikaffine Nutzer ist es zwar ein Leichtes, auch bei Chrome die Standard-Suchmaschine zu ändern; hierzulande muss Alphabet (US02079K3059) mittlerweile bei Neuinstallationen sogar explizit fragen, welchen Suchdienst Anwender bevorzugen. Nach Ansicht des US-Justizministeriums ist die Verflechtung aus Browser und Suchmaschine dennoch ein wesentlicher Faktor dafür, dass Google sein illegales Monopol im Bereich von Suchmaschinen aufrechterhalten kann.

Beanstandet wird auch, dass Alphabet durch Chrome Zugriff auf etliche Nutzerdaten habe, welche mit der eigenen Suchmaschine geteilt würden und bei dem Verkauf von Anzeigen helfen könnte. Zudem spielt auch das Thema KI eine Rolle bei den mutmaßlichen neuen Forderungen. Die Kläger werden Google vor, Anwender aktiv zur Nutzung von KI-Lösungen wie Gemini zu drängen. Moniert wird ferner, dass Google Webseitenbetreiber dazu dränge, Inhalte für Gemini bereitzustellen, um in den Suchergebnissen nicht auf die hinteren Plätze zurückzufallen.

 

Alphabet: Vom Regen in die Traufe

 

Eine Abspaltung des Betriebssystems Android soll mit dem neuen Ansatz wohl vom Tisch sein, so sich das Ganze denn tatsächlich bestätigen mag. Für Alphabet wäre es dennoch ein herber Rückschlag. Mit der Suchmaschine Google erzielt der Konzern trotz der erfolgten Diversifizierung der vergangenen Jahre noch immer mit Abstand die höchsten Umsätze. Jeder Rückschlag auf diesem Gebiet könnte sich bitterböse in den Quartalszahlen bemerkbar machen.

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Werbebanner Immobilienbewertung MünchenDennoch reagierten die Anleger eher gelassen auf die jüngsten Meldungen und die Alphabet-Aktie konnte am Dienstag sogar um 1,6 Prozent bis auf 179,58 US-Dollar zulegen. Das dürfte auch daran liegen, dass noch lange nichts in trockenen Tüchern ist. Selbst wenn das Justizministerium entsprechende Pläne vorlegen sollte, so ist mit einer Entscheidung durch die Richter nicht vor dem kommenden Sommer zu rechnen. Bis dahin wird eine neue Regierung in den USA unter Donald Trump im Amt sein. Ob jene Alphabet und Google ähnlich behandeln wird, das scheint derzeit noch offen zu sein.

Interessant wäre wohl auch, wer sich für einen Kauf von Chrome überhaupt interessieren könnte. Natürlich hätte kaum jemand etwas dagegen, den aktuell erfolgreichsten Browser im eigenen Portfolio zu haben. Microsoft wäre wohl ein möglicher Abnehmer. Doch besteht stets das Risiko, dass nach einem Verkauf das Nutzerinteresse nachlässt und selbst im Erfolgsfall könnte Microsoft sich in einigen Jahren ähnlichen Vorwürfen ausgesetzt sehen, betreibt es doch die Suchmaschine Bing und setzt dort ebenfalls verstärkt auf KI.

 

Alphabet warnt vor Nachteilen

 

Erwartungsgemäß zeigt sich Google von den Vorschlägen wenig begeistert. Das Unternehmen warnt vor einer „radikalen Agenda“ des Justizministeriums, welche zu Schäden für Konsumenten und Entwickler führen könnten. Der Internet-Gigant will die jüngsten Entwicklungen nicht einfach über sich ergehen lassen. Gegen die Feststellung über ein illegales Monopol soll noch Einspruch eingelegt werden.

Eine schnelle Entscheidung ist also nicht zu erwarten und die Reibereien vor Gericht dürften sich sehr wahrscheinlich jahrelang hinziehen. Das macht es Anlegern für den Moment leicht, über damit verbundene Risiken hinwegzusehen. Fürs Erste haben die Aktionäre nicht allzu viel zu befürchten und sollten mögliche Konsequenzen sich klarer abzeichnen, so wäre eine Reaktion noch immer möglich. Zumindest an der Börse stehen daher aktuell noch klar die vielen Wachstumsimpulse von Alphabet im Vordergrund und die harsche Kritik der Wettbewerbshüter kann sogar fast als Schmeichelei interpretiert werden.

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20.11.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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