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Amazon.com-Aktie verliert etwas an Schwung

Amazon.com wird in 2021 langsamer wachsen

NTG24 - Amazon.com-Aktie verliert etwas an Schwung

 

Bislang zählte die Amazon.com-Aktie (ISIN: US0231351067; WKN: 906866) zu den grössten Gewinnern unter den US-Bluechips in diesem Jahr. Notierte das Papier an Silvester 2019 lediglich bei einem Stand von 1.848 US-Dollar, so legte der Anteilsschein in der Spitze bis auf 3.552 US-Dollar zu. Getrieben wurde die Rallye vom Boom des Online-Handels, der bei Amazon.com weltweit von den Lockdowns in einigen Ländern profitierte. Zudem verzeichneten viele Händler trotz geöffneter Ladenlokale vielfach eine erheblich niedrigere Kundenfrequenz, was ebenfalls dem Marktführer aus der US-Metropole Seattle zugutekam.

Trotz der jüngsten Kurskorrektur wird Amazon.com an der Wall Street immer noch mit gut 1,53 Billionen US-Dollar bewertet, womit der Konzern beispielsweise nur sehr knapp hinter dem Software-Giganten Microsoft Corp. rangiert, der im Moment rund 1,62 Billionen Dollar auf die Waagschale bringt. Ausgehend von dem hohen Kursniveau und der zuletzt nachlassenden relativen technischen Stärke ist nun eine zumindest kurzfristige Kurskorrektur bei der Amazon-Aktie wahrscheinlicher geworden. Denn aktuell ist das Unternehmen Amazon.com mit einem geschätzten 2021er-KGV von 70 bewertet, was immer noch äusserst ambitioniert ist.

 

Rückläufige Wachstumsdynamik ab dem Jahr 2021

 

Nachdem sich Amazon.com in diesem Jahr über eine Sonderkonjunktur freuen durfte und im laufenden Geschäftsjahr bei den Umsätzen geschätzt um 35 % zulegen sollte, zeichnet sich bereits jetzt für die Jahre 2021 und 2022 ein deutlich geringeres prozentuales Erlösplus ab. So prognostizieren die grossen US-Brokerhäuser für die beiden kommenden Zwölfmonatsperioden nur ein Plus von jeweils 18 % bei dieser Kennziffer. Mit der zunehmend höheren Umsatzbasis dürfte Amazon.com auch darüber hinaus tendenziell prozentual weniger stark im Online-Handel wachsen. Gleiches gilt für die Cloud-Sparte sowie für die Online-Werbesparte, die bereits jetzt ein erhebliches Erlösniveau erreicht haben.

Ein weiteres bedeutendes Asset stellen bei Amazon die gesammelten Kundendaten dar. Diese ermöglichen es dem Konzern, jedem Kunden individuell nach seinen Bedürfnissen zu bedienen. Allerdings nimmt die Regulierung beim Datenschutz weltweit in vielen Regionen stark zu. Bereits im Juli erhöhte der Europäische Gerichtshof (EuGH) die Auflagen zur Übermittlung von personenbezogenen Daten in Drittstaaten wie die USA deutlich eingeschränkt. Ausserdem werden in den USA zunehmend Stimmen laut, die sich vor einer zu stark ausgeprägten Marktmacht des Online-Händlers fürchten.

 

 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeZwar sind diese Befürchtungen bislang eher von theoretischer Natur, allerdings könnte sich mit dem anstehenden US-Präsidentenwechsel hier eine stärkere Einflussnahme der Politik abzeichnen. Traditionell wird in den Vereinigten Staaten ein eindeutig wirtschaftsliberaler Kurs umgesetzt. Dennoch ging die Regierung von Theodore Roosevelt ab dem Jahr 1906 massiv gegen die damalige Firma Standard Oil vor, da die Gesellschaft des Ölmagnaten John D. Rockefeller nach Ansicht vieler Politiker eine zu starke Marktmacht erobert hatte.

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11.11.2020 - Tim Rademacher - tr@zuercher-boersenbriefe.ch

 

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