Amazon wird sich die für den Sprachassistenten Alexa angekündigten Neuerungen von den Nutzern wohl bezahlen lassen
KI gibt es nicht umsonst
Schon im September sprach Amazon über Neuerungen beim Sprachassistenten Alexa, welcher in seiner gegenwärtigen Form nach dem Siegeszug von ChatGPT und Co. schon fast etwas veraltet wirkt. Das soll sich in Zukunft ändern. Durch den Einsatz von KI soll der Umgang mit Alexa natürlicher werden und zudem soll sich der Funktionsumfang erweitern. Wie sich nun herausstellt, wird es all diese Annehmlichkeiten aber wohl eher nicht für lau geben.
Vorgestellt hatte Amazon (US0231351067) vor gar nicht langer Zeit neue Hardware und ging in diesem Zusammenhang auch auf das Thema Software ein. Präsentiert wurde unter andere, wie Alexa sich selbst eine Meinung zu Sportmannschaften bildet oder Unterhaltungen nach einer Unterbrechung neuen Schwung verleiht. In der Praxis scheint das Ganze sehr viel näher an einem tatsächlichen KI-Assistenten zu sein als die bisherige Alexa, die eher stumpf Befehlen folge leistete, und das auch nicht immer wie vom Nutzer gewünscht.
Nicht wenige Nutzer dürften damit gerechnet haben, dass sie die versprochenen Änderungen eines Tages in Form eines kostenlosen Updates erhalten werden. Wie Alexa-Chef Dave Limp gegenüber dem Nachrichtendienst „Bloomberg“ wissen ließ, wird darauf aber wohl nichts werden. Stattdessen sollen die KI-Funktionen Teil eines zahlungspflichtigen Abos werden. Nur so ließen sich die hohen Kosten für die Weiterentwicklung des Systems wieder hereinholen. Klargestellt wurde auch bereits, dass das Ganze nicht Teil von Amazon Prime werden, sondern gänzlich auf eigenen Beinen stehen soll.
Amazon bleibt Alexa treu
Nutzer werden allerdings die Wahl haben, Alexa wie bisher zu nutzen und so auf die Zahlung für ein Abo zu verzichten. Grundsätzlich bleibt Amazon seinem Sprachassistenten auch treu, womit nach teils gravierenden Einsparungen im laufenden Jahr nicht mehr unbedingt jeder gerechnet hätte. KI-Funktionen wird es aber wohl nur für zahlende Kunden geben. Welche monatlichen Beträge dabei aufgerufen werden könnten, ist bisher noch nicht bekannt. Auch der Zeitraum für eine Einführung eines solchen Modells steht noch in den Sternen.
An der Börse macht man sich keine allzu großen Gedanken darüber, dass Amazon mit diesem Vorgehen die Kundschaft möglicherweise verprellen könnte. Stattdessen malt der eine oder andere sich schon die nächste hübsche Einnahmequelle aus und der Aufwärtstrend der Amazon-Aktie bleibt ungebrochen. Am Mittwoch konnte das Papier sich um 0,6 Prozent verbessern und zeitweise bei 141,82 Euro schon wieder ein neues 52-Wochen-Hoch auf die Beine stellen.
Sichtlich erfreut sind die Aktionäre darüber, dass Amazon beim Thema KI vorangeht und sich damit wichtige Zukunftschancen sicher. Zwar ist der Online-Gigant in mancher Hinsicht längst nicht so weit wie die Konkurrenz bei OpenAI oder Google. Dennoch wird Amazon als einer der aussichtsreichsten Kandidaten im KI-Rennen angesehen, da man mit der Cloud in Form von AWS über eine sehr beeindruckende Infrastruktur für die neue Technologie verfügt.
Amazon strebt nach vorne
Die Amazon-Aktie profitiert zusätzlich von wieder optimistischen Börsianern, die für das kommende Jahr auf sinkende Zinsen und eine Belebung der Wirtschaft hoffen. Beim wichtigen Cloudgeschäft konnte Amazon zuletzt schon wieder mit dem Wachstum punkten. Die Segel in Richtung Norden sind damit erstmal gesetzt und es bräuchte aktuell wohl mindestens eine mittelschwere Enttäuschung, um die Kurse wieder nachhaltig in Richtung Süden zu bewegen.
Ausschließen lässt sich an der Börse bekanntlich nichts und auf dem aktuell hohen Niveau können schon Gewinnmitnahmen ausreichen, um der Amazon-Aktie einen unangenehmen Tag zu bescheren. Doch die Richtung für den Moment ist klar und das Sentiment im Sektor spricht klar für eine Fortsetzung der jüngsten Kursrallye. Da auch die langfristigen Aussichten stimmen, bleibt die Amazon-Aktie ein interessantes, wenngleich nicht risikobefreites Investment.
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21.12.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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