Kurz vor Weihnachten wird bei Amazon mal wieder gestreikt
Die Aktionäre können beruhigt bleiben
Die Weihnachtszeit ist stets geprägt von Ruhe, Besinnlichkeit, Versöhnung und Arbeitskämpfen bei Amazon. Letztere gab es in den letzten Jahren zumindest in Deutschland mit schöner Regelmäßigkeit zu sehen und auch für dieses Jahr kündigte die Gewerkschaft Verdi wieder Arbeitsniederlegungen an.
Jene sollen sich auf das gesamte Bundesgebiet erstrecken und ohne große Vorankündigung stattfinden. Erwischen könnte es also gerade in den letzten Tagen vor dem Fest so ziemlich jeden der hiesigen Standorte. Erkämpft werden sollen auf diesem Wege höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen bei Amazon (US0231351067). Daran versucht Verdi sich schon seit Jahren, bisher allerdings mit eher überschaubarem Erfolg.
Die Anleger dürften sich daran mittlerweile gewöhnt haben und eine echte Gefahr für den Aktienkurs entsteht daraus erstmal nicht. Amazon erwartet keinerlei Einschränkungen für das wichtige Weihnachtsgeschäft. Das ist nachvollziehbar, da längst nicht alle Mitarbeiter Teil der Gewerkschaften sind und somit selbst im Streikfall der Betrieb zumindest zum Teil noch weiterläuft. In der Vergangenheit hat Amazon Streiks bisher recht gut verkraftet.
Allerdings ist es um die Amazon-Aktie auch ohne neuerliche schlechte Meldungen schon nicht besonders gut bestellt. Schwer zugesetzt haben dem Titel sowohl enttäuschende Quartalszahlen als auch Rezessionsängste und dergleichen mehr. Der Aktienkurs hat sich im laufenden Jahr schon fast halbiert und Anstalten für eine Gegenbewegung gab es auf der Seiten der Bullen zuletzt leider nicht zu sehen.
Bange Blicke ins neue Jahr
Noch ist weitgehend offen, wie es für Amazon im Jahr 2023 laufen wird. Die Stimmung ist aber schwer gedrückt und vor allem für das Kerngeschäft rund um den Online-Handel sehen viele Beobachter enorme Herausforderungen aufkommen. Solange diese Stimmung das Geschehen beherrscht, bleibt auch das Risiko weiterer Kursverluste bestehen. Erst in der vergangenen Woche wurde knapp unterhalb von 82 Euro ein neues Jahrestief erreicht. Leider sieht es ganz danach aus, als ob es nicht das letzte bleiben wird.
19.12.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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