Amazon setzt bei kassenlosen Läden den Rotstift an, will am Konzept aber weiterhin festhalten
Der Schrumpfkurs setzt sich fort
Amazon hat dieser Tage schwer zu kämpfen. Der Konzern bekommt an der Börse nicht nur Zinssorgen zu spüren. Auch das Kerngeschäft mit dem Online-Handel läuft nicht mehr richtig rund und selbst im Cloud-Bereich kann das Wachstum mit vergangenen Jahren nicht mehr mithalten. Das zwingt den Online-Giganten dazu, einen harten Sparkurs zu fahren.
Gezeigt hat sich das bereits sehr deutlich beim wohl größten Stellenabbau in der Geschichte von Amazon (US0231351067) und künftig könnten noch weitere Mitarbeiter ihren Hut nehmen müssen. In Deutschland wird wohl erstmals ein Logistikzentrum geschlossen und alle Zeichen stehen auf Schrumpfkurs. Nun setzt Amazon sogar bei einem einstigen Prestige-Objekt den Rotstift an.
Wie die „FAZ“ berichtet, will Amazon wohl gleich mehrere Amazon Go-Ladengeschäfte in den USA schließen. Jene zeichnen sich dadurch aus, auf Kassen vollständig zu verzichten. Stattdessen kommt eine Armee an Kameras zum Einsatz, welche Einkäufe automatisch erfassen. Das Ganze sorgte vor ein paar Jahren noch für viel Aufsehen. 2018 eröffnete die erste Filiale in Seattle.
Nun sollen in der Heimatstadt von Amazon zwei Filialen verschwinden und auch in New York wird wohl mit der Schließung von zwei Einzelhandelsläden geplant. Amazon selbst bestreitet diese Pläne nicht, will das Geschäftsmodell an sich aber nicht als gescheitert ansehen. Stattdessen konzentriere man sich auf Standorte und Nutzungsverhalten der eigenen Kunden, was auch immer das konkret bedeuten mag.
Amazon im Rückwärtsgang
Die Schließungen bei Amazon sind nur das jüngste Symptom dafür, dass der Konzern sich klar auf Schrumpfkurs befindet. Der wird wahrscheinlich so schnell auch nicht sein Ende finden. Zuletzt besserte sich die Stimmung an der Börse zwar wieder etwas. Anleger treiben aber weiterhin Sorgen um die Konjunktur und die anhaltende Konsumflaute breit. Die Amazon-Aktie notiert derzeit gut 30 Prozent tiefer als vor einem Jahr und aktuell zeichnet sich eine Rückkehr zu Rekordkursen nicht ab.
06.03.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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