Amazon will wieder für mehr Anleger interessant werden
Darauf dürften viele gewartet haben
Nachdem Amazon seinen Börsenwert in den letzten Jahren in beeindruckender Weise steigern konnte, sind die Kurse etwas aus dem Ruder gelaufen. Zeitweise mussten Anleger mehr als 3.000 Euro für nur eine Aktie auf den Tisch legen, was die Möglichkeiten vieler Kleinanleger hoffnungslos überstieg. In Zukunft sollen die Anteile nun aber wieder erschwinglich werden.
Es muss sich aber niemand Sorgen um eine künstliche Entwertung machen. Geplant hat Amazon (US0231351067) lediglich einen Reverse Split im Verhältnis 1:20. Das bedeutet, dass aus jeder aktuellen Aktie künftig 20 Anteilsscheine werden sollen. Der Kurs fällt, ausgehend vom aktuellen Kursstand, entsprechen in Bereiche zwischen 100 und 200 Euro und bereits investierte Anleger erhalten entsprechend mehr Anteile in ihrem Depot.
Ein solcher Schritt ist in der Branche nicht ungewöhnlich. Schon des Öfteren machten davon auch Konzerne wie Apple oder Google Gebrauch. In aller Regel lohnt sich das auch, da nach einem solchen Split das Interesse oft sprunghaft ansteigt. Noch muss Amazon sich die Pläne allerdings auf der Hauptversammlung bestätigen lassen, die im Mai stattfinden soll.
Mit ernsthaftem Widerstand ist dabei nicht zu rechnen, denn schon im gestrigen Handel reagierten die Anleger geradezu entzückt auf die Ankündigung. Amazon konnte sich um etwas mehr als sechs Prozent im Kurs verbessern und das in einem ansonsten mehr als schwachen Marktumfeld. Der angekündigte Rückzug aus Russland sowohl beim Versandhandel als auch dem Streaming-Geschäft fiel da kaum weiter ins Gewicht, da die meisten damit ohnehin schon gerechnet hatten.
Noch keine Trendwende in Sicht
Aus rein psychologischen Gesichtspunkten ist der geplante Reverse Split nur zu begrüßen und vermutlich wird er seinen gewünschten Effekt auch erzielen. Fundamental ändert das Ganze aber natürlich wenig und hier dürften im laufenden Jahr noch so manche Probleme auf Amazon zukommen. Nachlassende Bestellungen im Online-Handel sind nur einer von vielen Faktoren, welche die Amazon-Aktie weiter belasten könnten. Letztlich ergibt sich durch die gestrigen Kursgewinne auch noch längst keine große Trendwende in der aktiven Seitwärtsbewegung.
11.03.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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