Die Zahlen von Amazon sorgen für Entrüstung bei den Investoren

Das Ende einer Ära?

 

Im Vergleich zu anderen Tech-Riesen hielten die Gewinne bei Amazon sich immer schon etwas in Grenzen. Bisher konnte der E-Commerce-Gigant aber stets mit einem ansehnlichen Wachstum aufwarten und seit einigen Jahren immerhin recht zuverlässig schwarze Zahlen schreiben. Die Zeiten scheinen allerdings deutlich härter zu werden.

Für das erste Quartal des laufenden Jahres musste Amazon (US0231351067) einen Nettoverlust von 3,8 Milliarden USD ausweisen, was selbst für einen Konzern mit Billionenbewertung kein Pappenstiel ist. Wieder einmal zeigte sich dabei das Kenrgeschäft in Form des Online-Handels als klarer Schwachpunkt. Erfolge im Cloudgeschäft halfen lediglich dabei, die Enttäuschungen aus diesem Bereich etwas abzufedern.

Die Aktionäre reagierten im nachbörslichen Handel regelrecht geschockt und schickten die Amazon-Aktie zeitweise um mehr als zehn Prozent in die Tiefe. Da hilft es auch nicht viel, dass die Umsätze mit 116,4 Milliarden USD die Erwartungen der Analysten treffen konnten. Zu groß ist die Enttäuschung über die Verluste, ganz abgesehen vom schwachen Ausblick für das zweite Quartal.

 

Für jenes sagt Amazon selbst lediglich Umsätze in Höhe von 116 Milliarden bis 121 Milliarden USD voraus. Damit würde sich zwar immer noch ein Wachstum von bis zu sieben Prozent ergeben. Die Börsenexperten rechneten zuvor allerdings damit, dass die Prognose sich eher im Bereich von 125 Milliarden USD abspielen würde. Recht nebulös blieben derweil die Vorhersagen für das Betriebsergebnis, die zwischen einem Verlust von einer Milliarde und einem Gewinn von drei Milliarden USD alle Möglichkeiten offenlassen.

 

Eine neue Ära

 

Es zeichnete sich in den letzten Jahren bereits immer mehr ab, wurde durch die jüngsten Ergebnisse aber einmal mehr bestätigt: der Gewinnbringer bei Amazon wird auf lange Sicht kaum der Versandhandel sein. Stattdessen sind es Geschäfte mit der Cloud und Werbung, welche dem Konzern für die Zukunft die besten Ergebnisse versprechen. Es ist davon auszugehen, dass sich das bie der weiteren Entwicklung von Amazon bemerkbar machen wird und die Aktionäre sollten sich für die Zukunft auf einige grundlegende Veränderungen einstellen.

 

29.04.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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