Bei Amazon könnte schon wieder die nächste Klage der FTC anstehen
Die Vorwürfe sind nicht neu
Dass Amazon seine Marktmacht ausnutzen würde, ist wahrlich kein neuer Vorwurf und gefühlt sind entsprechende Anschuldigungen so alt wie der Konzern selbst. Diskussionen in diese Richtung führen daher auch nicht zu Panik bei den Aktionären, die sich daran bereits gewöhnt haben. Anders könnte es aber aussehen, wenn es konkrete Klagen rund um das Thema gibt.
Laut Informationen des „Wall Street Journal“ könnte die US-Verbraucherschutzbehörde FTC eine solche dieser Tage vorbereiten. Im Mittelpunkt soll dabei stehen, dass Amazon (US0231351067) seine Marktmacht ausnutze, um sich Vorteile gegenüber der Konkurrenz zu sichern. Beispielsweise indem eigenen Produkte beim Online-Shop bewusst prominenter beworben werden als Angebote von Konkurrenten.
Angeblich soll die FTC auch weitere Tech-Riesen ins Visier genommen haben und entsprechende Klagen vorbereiten. Das Wall Street Journal bezieht sich dabei auf Insider und entsprechende Gespräche innerhalb der Behörde. Allzu schwer fällt es nicht, das Ganze zu glauben. Eine Stellungnahme dazu gibt es bisher aber weder von der FTC noch von Amazon.
Es zeichnet sich aber schon seit einer ganzen Weile ab, dass in den USA ein rauerer Ton gegenüber den eigenen Tech-Riesen und deren teilweise überwältigender Marktmacht herrscht. Was sich daraus in den kommenden Wochen und Monaten ergeben mag, darüber lässt sich nur spekulieren. Einfacher wird es aber wohl nicht werden und Amazon peitscht schon jetzt einiges an Gegenwind ins Gesicht.
Amazon auf Messers Schneide
An der Börse konnte Amazon sich in den letzten Wochen zwar sichtlich erholen und zuletzt kratzte die Aktie wieder an der Linie von 100 Euro. Damit bleibt das Papier aber weiterhin auf einem sehr überschaubaren Niveau und blickt auf Jahressicht auf Verluste von 28,4 Prozent. Das noch junge Jahr 2023 schickt sich an, mit ganz eigenen Herausforderungen gespickt zu sein. Mit Blick auf die noch immer hohe Inflation und eine anhaltende Konsumflaute wird es aber mit Sicherheit nicht einfach werden. Irgendwelche Klagen von Verbraucherschützern sind da gewiss das Letzte, was der Konzern gebrauchen kann.
06.02.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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