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ChatGPT flutet Amazon mit E-Books, was den Konzern vor bisher nicht gekannte Probleme stellt

Schwierige Zeiten für Autoren und Verleger

NTG24 - ChatGPT flutet Amazon mit E-Books, was den Konzern vor bisher nicht gekannte Probleme stellt

 

Amazon kämpft derzeit mit Problemen rund um das Thema KI. Nicht nur warten viele Anleger ungeduldig darauf, dass der Digitalkonzern eine eigene Alternative zu ChatGPT vorstellt. Das bereits zugängliche System sorgt auch selbst für völlig neue Herausforderungen, im Besonderen konzentrieren diese sich momentan auf den E-Book-Bereich, wie einem Bericht von „heise.de“ zu entnehmen ist.

ChatGPT ist in der Lage, ganze Bücher selbstständig zu schreiben. Über das Niveau der so erstellten Texte lässt sich durchaus streiten und noch wirft die KI gerne Zusammenhänge durcheinander oder gibt Informationen falsch wieder. Daran scheinen sich viele aber nicht zu stören und so scheint die KI schon fröhlich genutzt zu werden, um Amazon mit (teilweise) automatisch generierten E-Books zu fluten.

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Werbebanner EMH PM TradeSchon mehr als 250 E-Books finden sich bei Amazon (US0231351067) zum Verkauf, bei denen ChatGPT zumindest als Co-Autor aufgeführt wird. Wie viele Werke von der KI angefertigt wurden, ohne dass es dazu einen entsprechenden Hinweis gibt, lässt sich kaum überprüfen. Das System kann im jetzigen Zustand zwar weder umfangreiche Fachbücher noch tiefgehende Romane verfassen. Für Kinderbücher und einfache Berater reichen die Fähigkeiten von ChatGPT aber weitgehend aus, gerade wenn der Urheber noch etwas selbst Hand anlegt.

Für Amazon könnte das zu einem Problem werden. Schon vor ChatGPT war das Angebot an E-Books geprägt von eher zweifelhaften Veröffentlichungen mit wenig überzeugendem Inhalt. Da auf der Plattform jeder nach Belieben Bücher einreichen und verkaufen kann, wittern hier viele Anbieter das schnelle Geld und versuchen, sich mit allerlei Ramschware durchzusetzen. Mit KI-Systemen könnte diese Problematik ein vollkommen neues Level erreichen, während tatsächlich gute Werke aus der Feder von Menschen unterzugehen drohen.

 

Kapitulation?

 

Auch einige Verleger scheinen schon die Hände über dem Kopf zusammenzuschlagen. Ein Literaturmagazin in den USA sprach kürzlich darüber, dass die Einsendungen sich vervielfacht hätten und zu einem nicht unwesentlichen Teil von ChatGPT ganz oder teilweise erstellt wurden. Wie genau dies erkannt werden soll, wurde zwar nicht weiter ausgeführt. Das Ganze fällt aber auch nicht unbedingt schwer zu glauben.

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Als Konsequenz scheint das Magazin mehr oder weniger zu kapitulieren. Einsendungen werden nun überhaupt nicht mehr angenommen und es wird davon ausgegangenen, dass andere diesem Beispiel folgen werden. Denkbar ist auch, dass Verleger nur noch Einsendungen von ihnen bekannten Autoren annehmen werden, um sicherzugehen, dass die Inhalte tatsächlich aus der eigenen Feder stammen und nicht innerhalb von Sekunden von einer KI erstellt wurden. Für Autoren brechen da schwierige Zeiten an.

 

Amazon hat ein Qualitätsproblem

 

Doch auch für Amazon könnte die Lage außer Kontrolle geraten. Schon jetzt hat die Plattform ein klares Qualitätsproblem, und das nicht nur in Sachen E-Books. Überall bei Amazon werden die Nutzer mit Ramschware konfrontiert, ganze YouTube-Kanäle leben davon, über deren mangelhafte Qualität zu berichten. Solange die Umsätze stimmen, dürften die Verantwortlichen sich darüber nur wenig Gedanken machen. Langfristig könnten aber immer mehr Nutzer entnervt das Weite suchen, wenn sie bei Amazon nicht überzeugende Inhalte finden. Schließlich gibt es durchaus Alternativen.

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Werbebanner ClaudemusAn der Börse läuft es schon länger nicht mehr so richtig rund, was nun auch die Mitarbeiter zu spüren bekommen. Medienberichten zufolge müssen jene in diesem Jahr mit deutlich weniger Gehalt rechnen, was auf den stark gefallenen Aktienkurs von Amazon zurückzuführen ist. An jenen sind gewisse Boni gekoppelt, die in diesem Jahr voraussichtlich sehr viel geringer ausfallen werden. Dazu gesellt sich ein Sparprogramm in einem bisher ungekannten Ausmaß. Amazon muss den Gürtel enger schnallen und für Anleger ist das ein klares Warnsignal. Zwar ist der E-Commerce-Gigant noch nicht wirklich in die Bredouille geraten. Woran es momentan aber fehlt, sind neuerliche Wachstumsaussichten.

 

23.02.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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