Alexa soll mit KI besser werden, wofür Amazon Medienberichten zufolge aber monatliche Gebühren fordern will
Wird Amazon damit punkten können?
Seitdem Sprachmodelle wie ChatGPT die Welt im Sturm erobert haben, wirken Sprachassistenten wie Siri oder Alexa dezent antiquiert. Eben deshalb wird auch daran gearbeitet, solchen Technologien ein Upgrade zu spendieren. Amazon scheint sich genau das aber bezahlen lassen zu wollen, wenn man einem Bericht der Nachrichtenagentur „Reuters“ Glauben schenken mag.
Dort ist die Rede davon, dass Amazon (US0231351067) für eine neue Version von Alexa 5 bis 10 US-Dollar monatlich verlangen will. Zu erkennen sein soll der neue Sprachassistent am Namen „Remarkable Alexa“, was übersetzt so viel bedeutet wie „Bemerkenswerte Alexa“. Immerhin soll es für die monatliche Zahlung auch einige Features geben. Alexa soll in der Lage sein, natürlichere Unterhaltungen mit dem Benutzer zu führen. Letzterer muss dann auch nicht mehr jedem Satz ein „Alexa“ vorstellen. Eine Demonstration des Ganzen gab es bereits im vergangenen Jahr.
Ebenfalls angedacht ist, dass Alexa eine eigene Persönlichkeit entwickelt, um den Umgang mit dem System interessanter zu gestalten. Wie gut das bisher funktioniert, lässt sich nur erahnen. Insidern zufolge kommt Amazon bei der Entwicklung aber nicht so schnell voran, wie es sich der Konzern wahrscheinlich wünschen würde. Altlasten scheinen die Entwickler auszubremsen und verschiedene Entwickler-Teams arbeiten bisher wohl nur sporadisch zusammen.
Amazon hält sich bedeckt
Amazon wollte die jüngste Berichterstattung rund um Alexa bisher nicht offiziell kommentieren. Zudem heißt es bei Reuters, dass die derzeitigen Pläne nicht final seien und sich so jederzeit noch etwas ändern könnte. Grundsätzlich muss ein Abo-Modell nicht der falsche Ansatz sein. Auf diesem Wege ließe sich mit den enormen Investitionen in das Thema KI perspektivisch tatsächlich Geld verdienen. Allerdings wird Amazon dem Nutzer schon einige bedeutende Vorteile liefern müssen, um zusätzliche Gebühren rechtfertigen zu können.
Ob dafür ein natürlicherer und vielleicht etwas angenehmerer Umgang ausreicht, darf wohl eher bezweifelt werden. Überzeugen könnte vielleicht ein Sprachmodell, dass es mit ChatGPT und Konsorten aufnehmen kann und von den gewaltigen Ressourcen der AWS Cloud gestützt wird. Allerdings ist einigermaßen fraglich, wie Amazon den bisherigen Rückstand zu OpenAI und auch Google kurzerhand aufholen möchte. Unter dem Strich klingen die (vermeintlich) durchgesickerten Pläne noch wenig durchdacht und zumindest der Autor dieser Zeilen sieht kein Szenario, in dem eine kostenpflichtige Alexa für einen plötzlichen Hype sorgen könnte.
An der Börse sind derweil die Zeiten vorbei, in denen jede Aktie durch die Decke schießt, die auch nur entfernt etwas mit dem Thema KI zu tun hat. Die Spreu hat sich bereits vom Weizen getrennt und die Börsianer schauen genauer hin, welche Unternehmen hier die größten Wachstumschancen bieten. Dazu gehört Amazon allerdings auch unabhängig von Alexa und ein Stück weit sogar unabhängig von den eigenen KI-Technologien. Die Tochter AWS mit ihrer Cloud-Infrastruktur befindet sich in einer hervorragenden Position, um vom KI-Hype kräftig profitieren zu können. Nicht umsonst erreichte die Amazon-Aktie kürzlich knapp über 190 Dollar frische Kursrekorde.
Auf Alexa ist kein Verlass
Amazons Pläne mit Alexa sollen an dieser Stelle nicht vorschnell zum Scheitern verurteilt werden. Doch wirklich große Durchbrüche zeichnen sich ebenfalls nicht ab und auf die Aktie nimmt das Ganze nur noch überschaubaren Einfluss. KI wird die Aktie dennoch auf absehbare Zeit schwer beeinflussen. Alexa könnte sich diesbezüglich zu einer Art Aushängeschild entwickeln. Spielentscheidend ist das aber unter dem Strich eher nicht.
Denkbar wäre letztlich auch ein Modell, bei dem Alexa mit dem Prime-Abo gekoppelt wird. Wird dies wiederum an die zahlreichen Dienste von Amazon gekoppelt, könnte der Internet-Gigant seinen Nutzern einen erheblichen Mehrwert bieten und die Kosten dafür elegant hinter Prime verstecken. Mit ein wenig Ideenreichtum ist hier also durchaus noch etwas zu machen. Für welchen Weg sich Amazon entscheiden wird, lässt sich aber nur abwarten.
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24.06.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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