Amazon geht mal wieder gegen Fälscher vor, dürfte das Problem an sich damit aber kaum in den Griff bekommen
Die Anleger interessieren sich dafür nicht
Bei Amazon darf so ziemlich jeder alles handeln. Dadurch hat der Online-Shop zwar eine unschlagbare Auswahl. Das Angebot wird allerdings mit allerlei Ramsch geflutet und auch Fälschungen sind nicht erst seit gestern ein echtes Problem. In einem speziellen Fall ist das Unternehmen nun dagegen vorgegangen.
Wie das Fachmagazin „golem.de“ berichtet, hat Amazon (US0231351067) in Zusammenarbeit mit Brother einen Fälscherring in Deutschland gesprengt, der unberechtigterweise aufgefüllte Toner als Originalware angeboten hatte. Neben einer Anzeige gegen die Betroffenen wurden auch die Behörden informiert, welche bereits umfangreiche Durchsuchungen durchgeführt haben.
Die Ermittlungsbehörden ließen mitteilen, dass eine hohe vierstellige Zahl an Re-Fills von Tonerkartuschen sichergestellt werden konnten. Die Betrüger haben solche mit Tonerpulver befüllt, welches vom Hersteller nicht autorisiert wurde. Damit beim Kunden kein Verdacht auftritt, wurden anscheinend sogar Sicherheitsmerkmale kopiert.
Insgesamt handelt es sich um neun Tatverdächtige im Alter von 19 bis 50 Jahren. Für Amazon und Brother darf die Aktion erstmal als Erfolg gelten. Es darf aber schwer bezweifelt werden, ob damit das Problem an sich gelöst wurde. Wahrscheinlich dauert es nicht lange, bis andere Akteure mit genügend krimineller Energie die Lücke füllen werden. Entsprechend ändert sich in der Praxis recht wenig.
Amazon kämpft an der Börse mit Druck von oben
Die Anleger nehmen das Ganze nur schulterzuckend zur Kenntnis und die Amazon-Aktie musste am Donnerstag abermals Verluste hinnehmen. Im frühen Handel konnte das Papier noch die 90-Euro-Marke einigermaßen verteidigen. Bei Handelsschluss ging es aber auf nur noch 89,30 Euro abwärts. Schon seit einer Weile hängt das Papier in einer Korrekturbewegung fest, welche unter anderem von steigenden Kosten, einer hohen Inflation, einer schlaffen Konsumlaune und anhaltenden Zinssorgen angetrieben wird. Da solche Themen noch länger aktuell bleiben dürften, bleiben die kurzfristigen Aussichten eher düster.
24.02.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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