Überraschend punktet Amazon mit seinen Zahlen im Online-Handel und tröstet damit über andere Entwicklungen hinweg

Die Kundschaft scheint wieder öfter bei Amazon zu bestellen

 

Über Jahre hinweg stand bei der Amazon-Aktie vor allem das Cloud-Geschäft im Mittelpunkt. Dort konnte der Marktführer in diesem Bereich immer wieder schwindelerregende Wachstumszahlen erzielen, währen im Kernsegment rund um den Online-Handel enttäuschende Entwicklungen zu beobachten waren. Ein Stück weit scheint das Blatt sich nun aber gewendet zu haben.

Recht überraschend informierte Amazon (US0231351067) nicht nur über eine Umsatzsteigerung um sieben Prozent beim Online-Handel. Gleichzeitig verbesserten sich auch die Margen deutlich. In Nordamerika ging es von 5,6 auf nun 5,9 Prozent aufwärts und im internationalen Handel ging es um etwas das Vierfache auf 3,6 Prozent aufwärts. Das ist nicht zuletzt aufgrund der zunehmenden Konkurrenz durch chinesische Anbieter wie Temu bemerkenswert.

Die hervorragenden Ergebnisse in diesem Segment konnten die Anleger über manche Enttäuschung hinwegtrösten. Eher ernüchternd fiel das Wachstum im Cloud-Geschäft aus. Zwar berichtete Amazon über eine wachsende Nachfrage für KI-Rechenleistung. Letztlich legte AWS auch überdurchschnittlich um 19 Prozent zu und übertraf damit die Markterwartungen. Hinter vorgehaltener Hand hatten einige Marktakteure sich aber mehr erhofft und die Konkurrenz in Form von Google und Microsoft konnte Wachstumsraten von über 30 Prozent erzielen.

 

Amazon bleibt vorsichtig

 

Meckern lässt sich letztlich nur auf hohem Niveau und grundsätzlich scheint es mit Amazon nun in allen Bereichen in die richtige Richtung zu gehen. Das würdigten die Anleger am Donnerstag mit Kursaufschlägen von knapp sechs Prozent im nachbörslichen Handel. Die Amazon-Aktie nähert sich damit wieder der Marke von 200 Dollar an und nur knapp darüber findet sich auch schon das Allzeit-Hoch.

Der Blick nach vorn fällt bei Amazon jedoch einigermaßen vorsichtig aus. Für das laufende Quartal werden Umsätze in Höhe von 185 Milliarden Dollar in Aussicht gestellt. Das ist etwas weniger als die Analystenschätzung. Der Internet-Gigant blickt jedoch einigen Unwägbarkeiten entgegen, darunter die in der kommenden Woche anstehende US-Wahl.

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02.11.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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