
Die Konkurrenz warnt Amazon vor einem allzu fahrlässigen Umgang mit Inhalten in der Kindle-App
Nicht für Kinderaugen bestimmt
Mit Kindle Unlimited bietet Amazon Nutzern gegen eine pauschale monatliche Gebühr Zugriff auf endlose E-Books. Dieses Angebot wird auch von Eltern gerne genutzt, welche ihre Kinder damit an Smartphone oder Tablet auch mal zu etwas anderem als Fortnite oder Minecraft zu bewegen versuchen. Die Inhalte sind allerdings offenbar längst nicht immer auch für diese Zielgruppe geeignet.
Wie „heise.de“ berichtet, haben Kinder demnach Zugriff auf E-Books, die in erster Linie aus Nacktfotos und teils sogar pornografischen Inhalten besteht. Das Ganze ist an und für sich keine Neuerscheinung, tritt derzeit aber wieder in den Vordergrund. Umso bedenklicher ist es, dass sich in dieser Hinsicht keine Veränderung eingestellt hat.
Mittlerweile haben auch Apple (US0378331005) und Google Bedenken geäußert. Schließlich taucht die Kindle-App in deren Stores auf und anstößige Inhalte könnten da auch auf den Plattform-Betreiber zurückfallen. Amazon (US0231351067) selbst hat zwar die Möglichkeit, Publikationen abzulehnen, falls die Inhalte nicht den eigenen Richtlinien entsprechen sollten. Offensichtlich wird davon aber wohl eher selten Gebrauch gemacht.
Gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters erklärte Amazon nun lediglich, dass die nun vorliegenden Informationen geprüft werden sollen. Im Anschluss würden dann entsprechende Konsequenzen gezogen, was alles und nichts bedeuten kann. Grundsätzlich wäre gegen die Veröffentlichung von erotischen Inhalten nicht einmal etwas einzuwenden. Problematisch ist das Ganze aber vor allem, da es in der Kindle-App keine Steuerung zum Medienkonsum von Minderjährigen gibt. Mindestens an dieser Stelle müsste Amazon daher ansetzen.
An der Börse spielt das für Amazon keine Rolle
Die Anleger nehmen die Thematik lediglich mit einem Schulterzucken zur Kenntnis und die Amazon-Aktie konnte sich am Mittwoch wieder etwas weiter in die Höhe schieben. Mit einem Plus von 1,2 Prozent ging es auf 94,43 Euro in Richtung Norden, womit der Titel weiter an seiner Erholung bastelt. Die ist auch dringend notwendig, steht mit Blick auf einen noch immer eher lahmen Konsum aber auf recht wackeligen Beinen.
20.04.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler
Auf Twitter teilen Auf Facebook teilen
Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.
Folgende Artikel könnten Sie auch interessieren
Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur
Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)