Bei Amazon wird mal wieder gestreikt, der Konzern gibt sich gewohnt gelassen
Das dürfte die Anleger kalt lassen
Arbeitskämpfe liegen derzeit bekanntlich im Trend und auch bei Amazon gibt es noch immer genügend unzufriedene Mitarbeiter. Jene veranstalteten unter Regie der Gewerkschaft Verdi jüngst in einem Werk in Niedersachsen einen Warnstreik, zu dem rund 2.000 Angestellte in Winsen/Luhe aufgerufen wurden.
Stattgefunden hat das Ganze in der vergangenen Nacht, womit der Forderung der Anerkennung eines Flächentarifvertrags des Einzel- und Versandhandels Nachdruck verliehen werden soll. Dass Amazon (US0231351067) in den letzten Jahren die Stundenlöhne erhöht hat, reicht den Gewerkschaften nicht aus. Jene verweisen auf eine steigende Belastung und fehlende oder zu niedrige Sonderzahlungen.
Es ist nicht das erste und mit Sicherheit nicht das letzte Mal, dass Amazon hierzulande bestreikt wird. Schon seit Jahren liegen Gewerkschaften mit dem Internet-Giganten über Kreuz. Der zeigt sich aber meist sehr gelassen und spricht auch aktuell davon, dass durch die Arbeitsniederlegungen keinerlei Auswirkungen auf die Kunden zu erwarten seien. Dass ausgerechnet jetzt Bewegung in die Sache kommt, ist da wohl eher nicht zu erwarten.
Die Anleger dürften da voraussichtlich mit einem beherzten Schulterzucken reagieren, während die Amazon-Aktie von anderen Faktoren unter Druck gesetzt wird. Bemerkbar machte sich bei dem Unternehmen jüngst die anhaltende Konsumflaute und auch steigende Kosten gingen an Amazon nicht spurlos vorbei. Gerade im Kernsegment konnte der Konzern zuletzt kaum überzeugen, während das Wachstum auch im Cloud-Bereich dezent zurückging.
Amazon auf dem Boden der Tatsachen
Die Verunsicherung auf Seiten der Anleger macht sich im Chart der Amazon-Aktie klar bemerkbar. Auf Jahressicht ging es mit jener um 37 Prozent in die Tiefe und im ersten Quartal zeigten sich keine ernsthaften Versuche einer Gegenbewegung. Solange die konjunkturelle Ausgangslage angespannt bleibt, ist auch eher nicht mit einem plötzlichen Comeback zu rechnen. Langfristig bietet Amazon aber durchaus Chancen.
03.04.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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