Trotz der Verkäufe durch Gründer Jeff Bezos müssen sich Anleger um Amazon derzeit wenig Gedanken machen
Kein Zeichen der Schwäche
Amazon-Gründer Jeff Bezos hat seinen Posten als CEO schon vor einigen Jahren aufgegeben und begnügt sich seither mit einer Präsenz im Aufsichtsrat. Kürzlich wurde nun bekannt, dass er im großen Stil Anteile an Amazon verkauft hat und dies auch für die kommenden Monate plant. Das ruft natürlich einige Reaktionen hervor.
Das eine oder andere Boulevard-Blatt gräbt schon wieder mittlerweile angestaubte Zitate von Jeff Bezos aus, laut denen Amazon (US0231351067) eines Tages in die Insolvenz rutschten könnte. Im Laufe des vergangenen Jahrzehnts äußerte der Unternehmer das ein oder andere Mal die Möglichkeit eines solchen Szenarios und wies immer wieder darauf hin, dass sein eigener Konzern keineswegs „too big to fail“ sei.
Daran ist grundsätzlich auch kaum zu rütteln und in der Börsengeschichte gibt es genug Beispiele von einst gigantischen Konzernen, die teils erstaunlich schnell in der Versenkung verschwanden. Im Falle von Amazon gibt es aktuell aber nicht einmal ansatzweise Indizien, dass der große Crash schon in absehbarer Zeit erfolgen könnte. Im Gegenteil, das Unternehmen entwickelt sich prächtig und verwöhnt die Anteilseigner mit hübschen Wachstumschancen.
Alles in Butter bei Amazon?
Das vergangene Jahr lieferte den Untergangspropheten noch die eine oder andere Steilvorlage. Amazon hatte mit einer wachsenden Konsumunlust der Verbraucher zu kämpfen. Verstärkt wurde dies noch durch den enormen Preisdruck im Onlinehandel, durch den Amazon steigende Kosten nicht immer an die Kundschaft weiterreichen konnte. Das wirkt sich auf die Margen aus und hinterlässt für die Investoren einen faden Nachgeschmack. Abseits des Kerngeschäfts gab es zudem in Sachen Cloud stellenweise nur noch ein überschaubares Wachstum zu sehen.
Die Lage hat sich aber wieder grundlegend geändert. Der Versandhandel zeigte zuletzt wieder eine Aufwärtskurve und das Cloud-Geschäft wird durch den KI-Boom in die Höhe getragen. Letzteres liefert den Anlegern vor allem eine hübsche Perspektive für die Zukunft. Denn selbst wenn Amazon selbst bei KI-Software letztlich nicht die Marktführerschaft erreichen können sollte, so wird allein schon die gigantische Infrastruktur der AWS-Cloud viele bereitwillige Nutzer in der Branche finden.
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20.02.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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