Verbraucherschützer ziehen aufgrund der Einführung von Werbung bei Prime Video gegen Amazon vor Gericht
Tausende Kunden von Amazon schließen sich einer Sammelklage an
Seit einigen Monaten schaltet Amazon seinen Prime-Kunden standardmäßig Werbung, wenn jene Inhalte per Prime Video genießen. Unterbinden lässt sich dies seither nur mit einem zusätzlichen Abo, welches mit Kosten von 2,99 Euro pro Monat zu Buche schlägt. Diese Praxis will sich aber nicht jeder einfach gefallen lassen.
Wie einem Bericht der „Tagesschau“ zu entnehmen ist, zieht die Verbraucherzentrale Sachsen gegen Amazon (US0231351067) nun vor Gericht. Seit dem 23. Mai hätten sich schon über 18.000 Betroffene einer Sammelklage angeschlossen. Die Kläger sprechen von einer wesentlichen Vertragsänderung, welche die aktive Zustimmung von Kunden benötige. Amazon selbst beteuerte hingegen schon zuvor, sich an alle Gesetze zu halten.
Gefordert wird nun, dass Betroffene Geld zurückbekommen. 2,99 Euro pro Monat oder knapp 36 Euro jährlich soll Amazon all jenen zurückzahlen, die sich der Klage angeschlossen haben und ihr Abonnement vor dem 5. Februar abgeschlossen haben. Die Erfolgsaussichten in der Angelegenheit sind noch ungewiss. Die Bedrohung für Amazon hält sich aber so oder so in Grenzen.
Selbst wenn die Kläger in jeglicher Hinsicht Erfolge feiern sollten, so würden die Kosten für Amazon sich auf einem sehr überschaubaren Niveau halten. Zudem wird es an der nun gelebten Praxis nichts ändern. Das werbebasierte Abo wird für Neukunden erhalten bleiben und auch an der kostenpflichtigen Option für werbefreies Streaming wird sich kaum etwas ändern. Im schlimmsten Fall erlebt der Konzern einen kleinen Schluckauf bei seiner bereits vollzogenen Umstellung.
Amazon bleibt im Höhenflug
Ebenfalls nichts ändern wird sich an den bereits errungenen Erfolgen und den weiteren Chancen von Amazon rund um die Themen Cloud und KI, weshalb die Aktie von den Aktivitäten deutscher Verbraucherschützer nicht weiter tangiert wird. Zum Wochenende notierte Amazon bei 170,96 Euro und damit in direkter Nähe zu ihren erst kürzlich erreichten Rekordhochs.
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10.06.2024 - Matthias Eilenbrock
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