Amazon reduziert sich weiter und stampft nun einen Dienst für Abonnements von Zeitschriften für Kindle ein
Konzentration aufs Wesentliche
In den vergangenen Jahren kannte das Wachstum bei Amazon kaum irgendwelche Grenzen, was den Konzern zu unzähligen Investments verleiten ließ. Der Tanz auf vielen Hochzeiten war nicht immer erfolgreich, was dem Management aber die meiste Zeit schlicht egal sein konnte. Nachdem die Lage sich nun nachhaltig eingetrübt hat, scheint man sich aber wieder auf profitable Bereiche konzentrieren zu wollen.
Schon seit einer ganzen Weile befindet Amazon (US0231351067) sich nun auf Schrumpfkurs und die angekündigten Stellenstreichungen sind dabei nur die Spitze des Eisbergs. Kleinere Brötchen scheint das Unternehmen auch beim Angebot zu backen und so mancher Dienst fällt dem Rotstift zum Opfer. Dazu zählt auch das Kindle-Kiosk, welches im Laufe dieses Jahres verschwinden soll.
Der Dienst ermöglichte es Besitzern eines Kindle-E-Readers, bestimmte Zeitschriften und Magazine zu abonnieren, um diese auf dem eigenen Endgerät lesen zu können. Schon seit zwei Wochen können nun keine neuen Abos mehr abgeschlossen werden und auch bestehende Verträge lassen sich nicht verlängern. Bis zum September soll das Ganze endgültig eingestellt werden.
Das ist nicht die ganz große Sensation und kaum etwas, was an der Börse nachhaltigen Eindruck hinterlassen würde. Es ist dennoch als ein Symptom für den derzeitigen Kurs von Amazon zu verstehen. Das Unternehmen streicht so manchen Bereich, der sich nicht als lukrativ genug erwiesen hat und aus Anlegersicht muss das auch nicht mal etwas Schlechtes sein.
Amazon bleibt interessant
Das laufende Jahr dürfte für Amazon weiterhin ruppig bleiben, da Themen wie die Konsumflaute und die Inflation nicht einfach über Nacht verschwinden werden. Das Management hat aber die Möglichkeit, die Weichen für bessere Tage zu stellen. Stell es sich dabei richtig an, ergeben sich für die etwas weiter entfernte Zukunft durchaus noch interessante Aussichten für die Anleger. Die Amazon-Aktie ist mittlerweile bereits stark abverkauft und viele unschöne Entwicklungen gelten als eingepreist. Wohl auch deshalb zeigt die Tendenz wieder vorsichtig nach Norden. Es ist zwar nicht in Stein gemeißelt, doch ein anhaltender Aufwärtstrend ist zumindest einigermaßen wahrscheinlich.
22.03.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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