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Amazon: Nur AWS verdiente Geld, verliert aber an Momentum

Amazon konnte die Erwartungen schlagen, verzeichnet aber schwaches Wachstum bei AWS

NTG24 - Amazon: Nur AWS verdiente Geld, verliert aber an Momentum

 

Amazon trotzte im 4. Quartal dem schwachen Umfeld und der Verunsicherung der Konsumenten. Die Zahlen fielen stärker als befürchtet aus, aber die Wall Street war dennoch verstört, denn die Wachstumsrate des Cloud-Geschäfts halbierte sich auf nur noch 20 %.

Die Retail-Plattform und das Cloud-Geschäft von Amazon (US0231351067) konnten zusammen einen Umsatz von 149,2 Mrd. US-Dollar erreichen, was stärker als erwartet war. Zudem stellte es ein Wachstum im Jahresvergleich von 9 % da, womit Amazon die Inflationsrate ausgleichen konnte. Der starke US-Dollar kostete das Unternehmen zudem rund 5 Mrd. US-Dollar an Umsatz. 

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Werbebanner EMH PM TradeNach Steuern schrumpfte das Ergebnis jedoch auf bescheidene 300 Mio. US-Dollar. Das muss verglichen werden zu den 14,3 Mrd. US-Dollar, die Amazon im Vorjahresquartal nach Steuern verdient hatte. In beiden Fällen verzerrte jedoch das Investment in Rivian Automotive (US76954A1034) das Finanzergebnis derart stark, dass weder das Ergebnis in diesem Quartal noch vor einem Jahr das echte Bild der unterliegenden Profitabilität bei Amazon widerspiegelte. Vor einem Jahr spielte ein Papiergewinn für die Beteiligung an Rivian ins Ergebnis und hob dieses nicht-liquiditätswirksam um 11,8 Mrd. US-Dollar. Im jüngste abgelaufenen 4. Quartal reduzierte der gesunkene Wert der Rivian Beteiligung das Ergebnis nicht-liquiditätswirksam um -2,3 Mrd. US-Dollar. Das Ergebnis und der Vergleich sind damit völlig unbrauchbar zur Beurteilung der Amazon Aktien.

 

Nur AWS verdiente Geld, verliert aber an Momentum

 

Der operative Gewinn ist hier viel exakter und aussagekräftiger. Auf dieser Ebene verdiente Amazon 2,7 Mrd. US-Dollar. Auch das ist keine wirklich berühmte Zahl. Wir reden hier über eine Mini-Marge von 1,81 %. Oder anders gesagt: An einem Bestellwert von 100 US-Dollar (ohne Umsatzsteuer) verdient Amazon 1,81 US-Dollar und muss davon noch die Finanzierungskosten für sein Kapital begleichen und dem Finanzamt Körperschaftssteuer überweisen. 

 

Amazon.com Inc.

 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDas größte Problem ist jedoch nicht die kleine Marge. Das grösste Problem ist, dass Amazon ausserhalb Nordamerikas nur Verluste machte. Das Retail-Geschäft in Nordamerika lag auf operativer Ebene bei einem Mini-Verlust von -0,2 Mrd. US-Dollar. Im Ausland lag der operative Verlust jedoch bei -2,2 Mrd. US-Dollar. Mit der gesamten Plattform Amazon.com schaffte man es also im wichtigen Weihnachtsquartal nicht einmal den Break-Even zu erreichen. Der einzige Geschäftsbereich, der das Ergebnis rettete, war AWS, wo Amazon 5,2 Mrd. US-Dollar verdiente.

Eine konkrete Empfehlung zu dieser Analyse ist den Lesern des Zürcher Finanzbriefes vorbehalten. Den Zürcher Finanzbrief und die zugehörigen Empfehlungen können Sie im Rahmen eines kostenlosen Probe-Abonnements ausgiebig testen.

 

04.02.2023 - Mikey Fritz

Unterschrift - Mikey Fritz

 

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