PayPal, Alphabet, Microsoft, Meta – Amazon reiht sich in die Liste der enttäuschenden Technologie-Riesen ein
Kooperation mit PayPal könnte zur Win-Win-Situation werden
Aktie von Amazon nach Erholungsbewegung je eingebremst. Sorgen vor mauem Quartal und enttäuschender Ausblick lassen die Aktie zweistellig einbrechen. PayPal schließt neuen Deal mit Amazon ab.
Der weltgrößte Online-Versandhändler Amazon (US0231351067) hat am Freitag ein schwaches Weihnachtsgeschäft in Aussicht gestellt. Die Aktionäre reagierten mit Panikverkäufen, sodass die Aktie am Freitag um 12 % einbrach und auf dem tiefsten Stand seit April 2020 notiert. Mit der Meldung reiht sich Amazon in die Liste der enttäuschenden Technologie-Werte der USA ein. Zu der Liste gehören mittlerweile schon Meta (US30303M1027), Alphabet (US02079K3059), Microsoft (US5949181045) und auch der Bezahldienstleister PayPal (US70450Y1038).
Für das 4. Quartal 2022 erwartet Amazon Erlöse zwischen 140 bis 148 Milliarden Euro. Dies würde ein Wachstum von 2 bis 8 % bedeuten, was für die erfolgsverwöhnten Aktionäre von Amazon maue Aussichten sein dürften. Das Unternehmen sieht sich allerdings aufgrund der hohen Inflation und der Angst der Konsumenten vor einer weltweiten Rezession gezwungen, die Erwartungen an die Geschäftsentwicklung möglichst gering zu halten.
Die schwachen wirtschaftlichen Aussichten des Gesamtmarktes hatten auch im dritten Quartal schon einen negativen Einfluss auf den Handels-Riesen. Zwar begann das dritte Quartal äußerst vielversprechend, doch die externen Effekte drückten bereits das Geschäft ab Mitte des Quartals. Während der Heimatmarkt USA relativ stabil blieb, schwächte sich das internationale Geschäft deutlich ab. Auch das sonst so starke Cloud-Geschäft konnte nicht wirklich überzeugen.
Besonders auffällig sind die schwachen Wirtschaftsaussichten mit Blick auf die Gewinnprognose für das 4. Quartal. Im schlechtesten Fall erreicht das Unternehmen lediglich den Break-even-Point. Maximal sei ein Gewinn von 4 Milliarden US-Dollar zu erwarten. Bereits im dritten Quartal enttäuschte das erzielte EBIT. Unterm Strich verdiente Amazon 2,9 Milliarden US-Dollar. Dies bedeutet ein Minus von 9 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
PayPal gewinnt Amazon als Kunden
Amazon verkündete in der letzten Woche Pläne Venmo mit in die eigene Systemplattform zu integrieren. Venmo ist eine Applikation von PayPal und erleichtert den Transaktionsweg. Die Applikation ist besonders in den USA beliebt und dort weit verbreitet. Amazon plant hierbei erstmal die Eingliederung für einen gewissen Testzeitraum und auch nur den US-Heimatmarkt.
Als Testende wird der diesjährige BlackFriday genannt. Bis zu dem Zeitpunkt soll Venmo den Kunden des Marktplatzes sowie der mobilen App als Bezahlmöglichkeit zur Verfügung stehen. Für die beiden Unternehmen könnte sich aus der Partnerschaft eine Win-Win-Situation ergeben. So würde Amazon endlich den Bezahlprozess vereinfachen und sich externen Dienstleistern öffnen und PayPal könnte die eigene Marktposition weiter festigen. Weltweit nutzen PayPal mittlerweile deutlich über 400 Millionen aktive Kunden.
29.10.2022 - Felix Eisenhauer
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