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Die EU schaltet beim DMA einen Gang höher und legt Apple eine lange Liste von Änderungen vor, die bis Ende 2026 umzusetzen sind

Apple findet die Pläne der EU überhaupt nicht gut

NTG24 - Die EU schaltet beim DMA einen Gang höher und legt Apple eine lange Liste von Änderungen vor, die bis Ende 2026 umzusetzen sind

 

Vor ziemlich genau einem Jahr trat der Digital Markets Act (DMA) der EU in Kraft. Ein Ziel des Ganzen war und ist es, die Marktmacht sogenannter Gatekeeper zu begrenzen und für einen fairen Wettbewerb zu sorgen. Ins Visier genommen hat die EU-Kommission dabei Apple und dort bereits durchsetzen können, dass auf iPhone und iPad auch alternative Marktplätze zugelassen werden.

Das scheint der EU aber noch immer nicht auszureichen. Denn nun wurde eine erstaunlich lange Liste veröffentlicht, welche weitere von Apple (US0378331005) umzusetzende Maßnahmen für dieses und nächstes Jahr beschreibt. Dabei geht man sehr ins Detail und schreibt dem US-Konzern sogar eine feste Roadmap dafür vor, wann welche Änderungen zu implementieren sind.

 

 

 

Bis Ende 2025 sollen weitere Öffnungen von iOS mindestens als Beta vorliegen. Dazu gehört, dass Drittanbieter-Zubehör wie kabellose Kopfhörer sich in Zukunft durch das Heranhalten an ein iPhone verbinden lässt. Außerdem soll der NFC-Chip in den Geräten vollständig für die Nutzung von smartem Zubehör und Bezahldiensten von Drittanbietern geöffnet werden. Ferner soll Apple neben weiteren Anpassungen iOS-Benachrichtigungen auf Smartwatches von Drittanbietern erlauben, die auch eine Interaktion ermöglichen.

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Apple warnt vor Innovationsbremsen

 

Im ersten Halbjahr 2026 soll sich Apple dann darum kümmern, dass der automatische Wechsel des Audioausgabegeräts nicht mehr nur mit AirPods, sondern auch mit Kopfhörern von Drittanbietern funktioniert. Zudem sollen Möglichkeiten geschaffen werden, um die Entwicklung einer Alternative zu AirdDrop zu entwickeln. Die EU-Kommission fordert die Unterstützung mehrerer Protokolle für die Datenübertragung über kurze Distanzen.

Im zweiten Halbjahr 2026 soll sich Apple schließlich um eine Alternative zu AirPlay bemühen und auch hier mit mehreren Protokollen für mehr Wettbewerb sorgen. Zudem sollen spätestens bis Ende des kommenden Jahres alle iOS-Apps in Sachen Datenübertragung im Hintergrund gleichgestellt sein. Drittanbieter-Apps sollen dann ebenfalls in der Lage sein, Daten im Hintergrund zu übertragen, um beispielsweise Informationen zur Wetteranzeige regelmäßig zu aktualisieren. Zusätzlich zu diesen Maßnahmen schreibt die EU einen Prozess vor, mit dem Apple Drittanbietern Vorschläge zur besseren Integration von Apps und Diensten ermöglicht.

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Werbebanner DegussaDas umfangreiche Paket wird von Verbraucherschützern begrüßt und als ein Schritt in die richtige Richtung angesehen. Apple hingegen sieht das Ganze etwas anders und kontert mit den gewohnten Argumenten. Die weitreichende Öffnung von iOS seien schlecht für die eigenen Produkte und europäische Nutzer. Man werde mit Bürokratie überzogen, was Innovationsprozesse verlangsamen könnte. Dass neue Funktionen kostenlos für Unternehmen bereitgestellt werden müssen, die selbst nicht unter den DMA fallen, wird außerdem als marktverzerrend bezeichnet. Es sind vor allem die US-Tech-Giganten, welche die EU mit dem noch recht frischen Gesetz ins Visier nimmt.

 

Gemischte Gefühle

 

Die Reaktionen im Netz fielen recht unterschiedlich aus. Einige Nutzer begrüßen es, dass das iPhone sich in Zukunft für mehr Apps und Zubehör von Drittanbietern öffnen muss. Zumindest in Europa dürfte es in Zukunft kein Problem mehr sein, die Geräte beispielsweise auch mit Smartwatches anderer Hersteller zu nutzen. Kritiker hingegen fürchten um Nachteile bei der Sicherheit und sehen das proprietäre und sehr eingeschränkte System von Apple bisher als großen Vorteil im Vergleich zum offenen Ansatz von Android.

Die Börsianer hielten sich derweil zurück und die Apple-Aktie gab am Donnerstag um überschaubare 0,5 Prozent nach. Allerdings spielten diese Verluste sich auf einem ohnehin schon eher niedrigen Niveau ab. Kursrekorde bei rund 260 Dollar hat die Apple-Aktie lange aus den Augen verloren. Angetrieben wurde eine Verlustwelle nicht zuletzt durch ausbleibende Fortschritte beim Thema KI. Dort mangelt es Apple auch ganz ohne Drangsalierungen durch die EU an Innovationen und zuletzt wurde bekannt, dass der Start neuer Funktionen wohl nicht mehr in diesem Jahr zu erwarten sei.

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21.03.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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