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NTG24-Tagesbericht Platin vom 20.07.: Nach erneut schwachen US-Konjunkturdaten deutliche Korrekturfortsetzung um - 1,6 %

Drohender Übergang in einen neuen Abwärtstrend

NTG24 - NTG24-Tagesbericht Platin vom 20.07.: Nach erneut schwachen US-Konjunkturdaten deutliche Korrekturfortsetzung um - 1,6 %

 

Wie bereits in unserem vorgestrigen Tagesbericht zu Platin als nunmehr erhöhtes Risiko in den Raum gestellt, verschärfte sich die Korrekturneigung von Platin mit einem gestrigen weiteren Abschlag um - 1,6 % auf nur noch 959 USD erheblich, nachdem drei der vier gestern relevantesten US-Konjunkturdatenvorlagen enttäuschten und auch gegenüber ihren jeweiligen Vormonatswerten keinerlei Verbesserung zeigten.

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Der gestern deutliche weitere Kursrückgang von Platin (TVC:PLATINUM) um -1,6 % auf nur noch 959 USD, wobei das Edelmetall mit einem Tagestief von 956 USD nun exakt auf seinem kurzfristigsten Aufwärtstrend seit 06.07. aufsetzte, war also fundamental auch in dieser Dimension in jedem Fall als angemessen zu erachten, selbst wenn diese Korrektur unzweifelhaft auch noch durch einen – gemessen am schwachen Konjunkturdateneingang – völlig absurden Absturz des US-Rentenmarkts (Rendite 10jähriger US-Treasuries + 11 Stellen auf 3,85 %) sowie eine gleichzeitig fast 0,7 %ige Aufwertung des Dollars zum Euro auf 1,1130 EUR/USD verstärkt wurde.

 

Negativreaktion von Platin auf schwache US-Konjunkturdaten vollauf angemessen

 

Die gestern insgesamt durchweg schwach ausgefallenen US-Konjunkturdaten, die Platin jedoch grundsätzlich völlig zu Recht diesen kräftigen Kursabschlag zufügten, bestanden zum einen im US-weit wegen dortiger Hauptansiedelung der landesweiten Automobilindustrie mit starker Indikatorwirkung versehenen Industrieaktivitäts- (sog. Herstellungs-)Index der FED Philadelphia per Mitte Juli, der mit anhaltend schwachen - 13,5 fast völlig auf seinem Vormonatswert von - 13,7 verharrte (Konsensprognose der Ökonomen: - 10,0) und mit seinem negativen Vorzeichen in diesem FED-Distrikt einen anhaltenden Konjunkturabschwung signalisierte.

Gleichzeitig mit dieser fortgesetzten Konjunkturflaute und wie auch angesichts der US-weit zunehmenden Inflationsverlangsamung kaum anders zu vermuten, war jedoch mit dieser Philadelphia FED-Index gleichzeitig mit einem erheblichen Rückgang seines Subindexes

bezahlter Industriegüter-Einkaufspreise von 10,5 auf nur noch 9,5 verbunden (Konsensprognose der Ökonomen: sogar leichter Anstieg auf 10,7), wobei hier ein Indexniveau von 0 eine komplette Preisstagnation auf dem Vormonatsniveau bedeuten würde. Gerade auch gemessen an dieser gestern einzig relevanten Preisdatenvorlage war der Kurssturz am US-Rentenmarkt aus unserer sich daher als völlig unbegründet und abwegig einzustufen.

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Werbebanner ClaudemusAußerdem entwickelten sich im Juni auch der Verkäufe bestehender Häuser in den USA gegenüber dem Mai von 4,3 auf nunmehr 4,16 Mio. rückläufig, was damit ebenfalls leicht hinter den Konsenserwartungen der Ökonomen (= 4,2 Mio.) zurückblieb. Und schließlich gab auch der Index der vom US-Conference Board berechneten gesamtwirtschaftlichen Frühindikatoren mit - 0,7 % gegenüber dem Vormonat Mai sogar noch etwas stärker nach als dies auf Monatsbasis im Mai der Fall gewesen war (- 0,6 %) und auch von den Wirtschaftsexperten prognostiziert wurde (ebenfalls - 0,6 %).

Der einzige der gestern publizierten bedeutsamen Indikatoren, der eher eine mögliche künftige US-Konjunkturerholung signalisierte, waren somit die gemeldeten Wochenerstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe, die mit 228.000 ein niedrigeres Niveau aufwiesen als noch in der Vorwoche (237.000) und auch von den Ökonomen geschätzt (245.000).

Von fundamentaler Konjunkturdaten-Seite war die gestrige Korrekturbeschleunigung von Platin somit aus unserer Sicht insgesamt als völlig angemessen einzustufen, auch wenn der beschriebene völlig unangemessene Renditesprung am US-Rentenmarkt wie auch die damit verbundene US- Dollar-Aufwertung noch ihr Übriges dazu taten.

 

Behauptung des Platin-Aufwärtstrends seit 06.07. in den kommenden Tagen sehr fraglich

 

Mit dem gestrigen Absturz im Tagestief auf nur noch 956 USD testete Platin bis jetzt (noch) erfolgreich, wie eingangs erwähnt, also nun exakt seinen derzeit maßgeblichsten kurzfristigen Aufwärtstrend seit 06.07..

Ob dieser jedoch weiterhin behauptet werden kann, erachten wir jedoch momentan als sehr fraglich, da zum einen die zuvor bei 964 – 965 USD liegende Horizontalunterstützung nun mit ihrer Verletzung zur Makulatur wurde und darüber liegend bei derzeit 974 USD der sehr aussagekräftige Bollinger-Durchschnitt im 5 Stunden-Chart nun ebenfalls zunehmend in eine Abwärtsbewegung übergegangen ist.

Rein charttechnisch droht die Verletzung des Aufwärtstrends bei Platin seit 06.07. also nun zunehmend akut, weshalb gerade konservativere Anleger auf eine nochmalige Unterschreitung des gestrigen Tagestiefs von 956 USD oder alternativ auch ein Abprallen von der nun zu einem Widerstand gewordenen ehemaligen Horizontalunterstützung von 964 – 965 USD nun in jedem Fall erst einmal wieder mit einem erneuten Ausstieg aus dem Edelmetall reagieren sollten.

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Werbebanner EMH PM TradeAllein hoch spekulativ und bei ausgeprägter Risikofreude wäre es aus unserer Sicht selbst im Falle obiger charttechnischer Verkaufsanlass-Eintritte in den nächsten Tagen dennoch gegebenenfalls vertretbar, Platin-Bestände zunächst weiter zu halten, wenn derartige Investoren insbesondere auf einen positiven Ausgang mit entsprechender Marktresonanz (dann vermutlich auch positiv für Platin) des FED-Zinsbeschlusses am 26.07. setzen würden. Von einem derartigen positiven Ausgang des FED-Zinsmeetings gehen wir ebenfalls tendenziell aus.

 

Chart: Platin mittelfristig

 

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21.07.2023 - Matthias Reiner

Unterschrift - Matthias Reiner

 

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