
BHP Group will in Indien wachsen
BHP zielt auf Indien
Auf der Suche nach Wachstum trug in den letzten Jahren, insbesondere nach der Finanzkrise 2008/2009, China die wesentlichen Impulse zum weltweiten Wachstum bei. Damit einher ging eine exorbitante Nachfrage nach so ziemlich allen wichtigen Basisrohstoffen. Inzwischen flaut das Wachstum ab und die Effekte einer gleichfalls dramatisch gestiegenen Verschuldung sowie die Auswirkung der zunehmenden außenpolitischen Spannungen nagen an der Wachstumsdynamik.
Australiens größtes Minenunternehmen BHP Group (AU000000BHP4) ist einer der größten Lieferanten für Kohle und Eisenerz für China und ist deshalb mit der Herausforderung konfrontiert, die Nachfrage zu verstetigen. Denn der Konzern erwartet für 2020 eine Abflachung der chinesischen Importe, nachdem diese auf Rekordhöhen gestiegen waren.
Indischer Stahlmarkt mit viel Wachstumspotenzial
Die australischen Exporteure von metallurgischer Kohle, welche vor allem zur Herstellung von Stahl verwendet wird, entdecken zunehmend den indischen Stahlsektor für sich. Der BHP-Vizepräsident des Bereichs Marktanalyse, Huw McKay, sagte in diesem Zusammenhang, dass während andere Märkte zwar groß, aber auch überwiegend gesättigt seien, ist der indische Markt kaum aus den Startlöchern gekommen.
Hilfe der australischen Politik ist BHP dabei gewiss. Denn die Frage der Kohleexporte von Australien nach Indien stand auch auf der Agenda der Reise des australischen Premierministers Scott Morrison in diesem Monat in Indien. Zwar wurde die Reise aufgrund der riesigen australischen Buschfeuer erst einmal abgesagt. Gleichwohl stellt ein australischer Regierungsbericht vom Dezember 2019 fest, dass Indien eine Schlüsselland des Imports von metallurgischer Kohle weltweit werden dürfte.
BHP erwartet denn auch für die zweite Dekade ein durchschnittliches Wachstum der indischen Stahlproduktion von 7 %. Zudem hat Indien vor Kurzem mit einer Jahresproduktion von mehr als 100 Mio. Tonnen Japan als zweitgrößten Stahlhersteller nach China verdrängt. China macht rund die Hälfte der weltweiten Stahlnachfrage aus, weshalb selbst eine Wachstumsabflachung deutlich spürbar ist.
Bildnachweis: © Schmolz + Bickenbach AG
Obwohl Indien selbst bedeutende Reserven an Eisenerz besitzt, importieren die indischen Stahlhersteller den Großteil ihrer metallurgischen Kohle aufgrund zu geringer inländischer Produktion. Die indische Regierung prognostiziert eine Verdopplung des Bedarfs nach metallurgischer Kohle in den nächsten 10 Jahren, da eine Verdopplung der Rohstahlproduktion auf 300 Mio. Tonnen bis zum Jahr 2030 geplant ist.
Kampf gegen Wachstumsbremsen
Der Bedarf für neue und Ersatzinvestitionen in Indien ist riesig. Premierminister Modi hat mehrere Programme zur Wachstumsbeschleunigung, zum Abbau von Ineffizienzen und Bürokratie, dem Kampf gegen Korruption und zur Vereinfachung des indischen Steuersystems gestartet. Das BIP-Wachstum hat deshalb sein Potenzial noch nicht ausgeschöpft, es schwächte sich im 3. Quartal 2019 bereits das sechste Quartal in Folge ab und lag zuletzt bei 4,5 %.
Fazit
Die BHP strebt konsequent nach einer breiteren Abstützung seiner Wachstumspole im Kohle- und Stahlbereich und findet in Indien großes Potenzial. Dies wird sich mittelfristig positiv auf die Auftrags- und Ertragslage auswirken. Nicht zuletzt deshalb befindest sich die Aktie auch in unserem Themendepot Basis- und Edelmetalle.
06.01.2020 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de
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