Nike benötigt einen Befreiungsschlag
Nike schockt die Wall Street mit einer schwachen Prognose für das 1. Fiskalquartal
Nike liefert der Börse keine neuen Perspektiven. Ganz im Gegenteil: Mit der Prognose für das laufende 1. Fiskalquartal schockte man die Bullen. Was dem grössten Sportartikelhersteller fehlt, ist ein Befreiungsschlag und eine umfassende Erneuerung des Produktportfolios.
Was die Stimmung eintrübt, war die Aussage von Nike (US6541061031) CEO John Donahoe, dass das Fiskaljahr 2025 ein „Übergangsjahr“ werden wird. Das Geschäftsjahr, das gerade erst begonnen hat, hat damit für die Börse sehr wenige Perspektiven, denn der Umsatz wird sich im Zweifel nicht steigern, sondern leicht sinken oder bestenfalls stagnieren. Und das ist nichts, was an der Börse Begeisterungsstürme auslöst. Zumal das Fiskaljahr 2024 bereits ein „Übergangsjahr“ war.
Der Jahresumsatz im Fiskaljahr 2024 (31. Mai 2024) blieb unverändert im Jahresvergleich. Im Wesentlichen dank dem Verkauf in die Grosshandelskanäle, während die eigenen Direktvertriebswege sich überwiegend schwach entwickelt hatten. Nike kam insgesamt auf einen Umsatz von 51,36 Mrd. US-Dollar, konnte die Rohertragsmarge aber im selben Atemzug von 43,5 % auf 44,6 % erhöhen. Was im Kern an gesunkenen Kosten in der Produktion und vor allem in der Logistik lag. Diese Fakten sorgten im Wesentlichen dafür, dass man das Ergebnis vor Steuern um 8 % auf 6,70 Mrd. US-Dollar erhöhen konnte. Dank einer deutlich geringeren Steuerbelastung von 14,9 % nach zuvor 18,2 % stieg der Gewinn um 12 % auf 5,70 Mrd. US-Dollar. Da Nike im gesamten Fiskaljahr 41,4 Millionen eigene Aktien zurückkaufte und einzog, stieg der Gewinn je Aktie stärker um 15 % auf 3,73 US-Dollar.
Nike benötigt einen Befreiungsschlag
Der Schock kam jedoch mit der neuen Prognose für das laufende 1. Fiskalquartal. Da das Fiskaljahr 2024 mit einem überraschend schwachen 4. Fiskalquartal geendet hatte, reduzierte man die Erwartungen für den Geschäftsjahresbeginn deutlich. Das Management sieht für das 1. Fiskalquartal einen Umsatzeinbruch von rund -10 %. Die Gründe dafür sind vielfältig. Man will bei den Klassikern im Programm aggressiv in die Preisgestaltung gehen, erwartet weiterhin eine Nachfrageschwäche im Direktvertrieb und verhaltenes Interesse vom Grosshandel, während gleichzeitig der wichtige Absatzmarkt China erneut kritisch gesehen wird.
Für das Gesamtjahr sieht man einen Umsatzrückgang im Bereich eines mittleren einstelligen Prozentbereichs, wobei die 1. Hälfte des Geschäftsjahres schwächer ausfallen soll. Die Rohertragsmarge soll jedoch steigen. Man hat bereit im Fiskaljahr 2024 die Profitabilität auf dieser Ebene ausgebaut und erwartet auf für das neue Jahr eine Verbesserung, die im Rahmen von 10 bis 30 Basispunkten liegen soll. Alles in allem fehlt der Börse vor allem eine greifbare Equity-Story bei Nike. Die Anleger wollen sehen, dass der Sportartikelhersteller die Weichen stellt, um neues Wachstum zu finden, was in der Nacht auf Freitag schlicht und einfach nicht geliefert wurde.
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29.06.2024 - Mikey Fritz
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