Fortschritte in der Krebsforschung treffen bei den Aktionären von BioNTech auf taube Ohren, während die Umsätze mit Corona-Vakzinen wegbrechen
Droht der Aktie der Absturz?
Bei BioNTech dürfte man sich sehr bewusst darüber sein, dass die umsatzstärksten Zeiten mit Corona-Impfstoffen schon längst vorbei sind. Umso mehr wird in anderen Bereichen geforscht und in der vielbeachteten Arbeit rund um Krebsmedikamente konnte das Unternehmen zuletzt Fortschritte vermelden.
Hinter vielen medizinischen Fachbegriffen verbarg sich jüngst die Meldung, dass BioNTech (US09075V1026) bei der Behandlung von Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs einen guten Ausblick für die Verabreichung von den eigens entwickelten Neoantigen-Impfstoffen im Rahmen einer Phase-1-Studie ermitteln konnte. Im Detail ist das Ganze zwar etwas komplexer, was für die Anleger aber erstmal nicht weiter von Belang ist.
Wichtig ist, dass BioNTech die Forschung weiter vorantreibt und dabei Erfolge vermelden kann, ganz gleich ob klein oder groß. Denn damit stellt der Konzern letztlich in Aussicht, irgendwann in Zukunft auch abseits von Comirnaty größere Umsätze und Gewinne einzufahren. Für den Moment sind solche Zukunftsfantasien aber nicht genug, um die Anteilseigner zu beruhigen.
Jene mussten zuletzt dabei zusehen, wie die Erlöse mit Corona-Impfstoffen sich im freien Fall befanden. BioNTech hält zwar an der Jahresprognose noch fest. Das Unternehmen musste aber hohe Abschreibungen bekanntgeben. Im Kombination mit einer Gewinnwarnung des Partners Pfizer führte das zu einer nachhaltigen Verunsicherung an den Märkten. Die BioNTech-Aktie fiel auch gestern wieder deutlich und musste Abschläge von 3,4 Prozent in Kauf nehmen.
BioNTech: Das sieht nicht gut aus
Die BioNTech-Aktie ist mittlerweile mit auf das tiefste Niveau des Jahres herabgesunken und schon rein charttechnisch erscheinen weitere Abschläge nicht unwahrscheinlich. Innerhalb von fünf Tagen wurden bereits 15,3 Prozent an Börsenwert vernichtet. Nach einer Phase der Hoffnung aufgrund neue Corona-Impfstoffe scheinen die Aktionäre erst einmal verdauen zu müssen, dass der Corona-Hype endgültig vorbei ist und auch mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht mehr zurückkehren wird. Es bleibt zu hoffen, dass eine Bodenbildung noch oberhalb von 80 Euro gelingt. Ansonsten könnte der Aktie der Sturz ins Bodenlose drohen.
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20.10.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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