BioNTech weiß zu Gefallen, Volkswagen kann bei Analysten weniger punkten, bei Evotec versprüht nur der Vorstand Optimismus und TUI wagt sich an einen wichtigen Schritt heran
Zumindest ansatzweise macht sich hier und dort Aufbruchstimmung an der Börse bemerkbar
Der Start in die neue Woche lief an den Märkten eher verhalten ab. Kurz vor dem mit Spannung erwarteten Zinsentscheid der EZB scheinen die Anleger den Ball flachhalten zu wollen. Bei manchem Einzeltitel gab es aber dennoch interessante Bewegungen zu beobachten, wenn auch nicht immer in die richtige Richtung.
Die Aktie von BioNTech (US09075V1026) trat am Montag weitgehend auf der Stelle. Den Handel verließ das Papier mit 123,47 US-Dollar und damit nur unwesentlich höher als zum Handelsschluss am Freitag. Das Unternehmen stellte gestern frische Studiendaten vor und sorgte dabei auch für keine Enttäuschungen. Doch wirkliche Sensationen blieben ebenfalls aus, wodurch die Kurse am Nachmittag dezent unter Druck gerieten und ein Angriff auf die 130-Dollar-Linie kurzerhand abgeblasen wurde.
Die US-Bank JPMorgan zeigte sich durchaus angetan von den Neuigkeiten bei BioNTech und legte ihren Fokus auf Fortschritte beim Krebs-Antikörper BNT327. Hinreißen ließen die Experten sich dazu, ihre Verkaufsempfehlung zurückzunehmen und durch ein neutrales Votum zu ersetzen. Gleichzeitig wurde das Kursziel von 91 auf 125 Dollar angehoben. Viel mehr Aufwärtspotenzial wird also nicht erkannt. Es wird der BioNTech-Aktie aber zugetraut, das Plus von rund 22 Prozent der vergangenen fünf Tage verteidigen zu können.
Volkswagen rutscht weiter ab
Sehr viel weniger Optimismus machte sich bei den Analysten der UBS bemerkbar, welche sich gestern mit der Aktie von Volkswagen (DE0007664039) beschäftigten. Das Fazit fiel dabei ernüchternd bis vernichtend aus. Nicht nur schwache Absatzzahlen in China machen den Börsenprofis zu schaffen. Es wird auch mit großer Sorge auf CO2-Vorgaben der EU geblickt, welche VW bei den aktuellen Absatzzahlen von Elektro-Autos sehr wahrscheinlich meilenweit verfehlen wird.
Es blieb letztlich bei einer Verkaufsempfehlung und das Kursziel lautet auf mageren 84 Euro. Die Aktie reagierte darauf mit einer Abwertung von 1,4 Prozent, was den Kurs auf 91,008 Euro zurückbeförderte. Viel zu feiern gibt es in Wolfsburg wahrlich nicht und die Charttechnik spricht ebenfalls eine sehr deutliche Sprache. Der Auto-Gigant befindet sich unverändert in einer handfesten Krise, was sich auch nicht weiter schönreden lässt.
Bei Evotec greift der Vorstand zu
In Zurückhaltung übten sich Analysten und Anleger jüngste bezüglich der schwer angeschlagenen Aktie von Evotec (DE0005664809). Nach diversen Hiobsbotschaften dümpelt das Papier momentan nur knapp über dem 52-Wochen-Tief und gut 70 Prozent leichter als noch vor einem Jahr vor sich hin. Wenn sich schon die Schnäppchenjäger nicht zu Zukäufen überreden lassen, muss Evotec die Sache wohl einfach selbst in die Hand zu nehmen.
Vielleicht war das der Gedankengang von Firmenchef Christian Wojczweski, als jener sich kürzlich einmal mehr frische Aktien sicherte. Es handelt sich um den vierten Zukauf des Managers binnen weniger Wochen. Auch wenn die Aussagekraft solcher Insider-Trades eher begrenz ist, so sprüht der CEO dennoch eine wichtige Portion Zuversicht aus und belegt eindrucksvoll, vom künftigen Erfolg des eigenen Konzerns überzeugt zu sein. Die Anleger warten jedoch weiterhin ungeduldig auf größere Neuigkeiten und Indizien für eine nachhaltige Trendwende.
Schafft TUI endlich den Ausbruch?
Solche begleiteten am Montag die Aktie von TUI (DE000TUAG505), welche sich um respektable 1,2 Prozent verbessern und damit bis auf 6,01 Euro ansteigen konnte. Zum ersten Mal im laufenden Monat wird dadurch die sehr wichtige Marke bei 6 Euro nach oben durchschritten. Dass es dafür keinen wirklich triftigen Grund gibt, dürfte die Aktionäre eher beiläufig interessieren. Schließlich hängt schon seit Monaten die Vermutung in der Luft, dass die TUI-Aktie schwer unterbewertet sein könnte.
Bevor schon Comeback-Fantasien aufkommen, wird TUI seine zuletzt erreichen Aufschläge auch verteidigen müssen. Gelingt den Bullen dieses Kunststück, könnte die Charttechnik durchaus den Weg in höhere Gefilde freimachen. Blind verlassen können und sollten Anleger sich aber nicht darauf, dass bei dem Reiseveranstalter die Kurse nun schon unkontrolliert in die Höhe schießen werden.
Momentaufnahme
Die Kursbewegungen der hier genannten Aktien sind interessant, aber letztlich nur wenig aussagekräftig. Tägliche Entwicklungen geben zumeist nur wenig Aufschluss über die generelle Richtung eines Titels. Stets zu achten ist darauf, ob sich ein Trend auch über längere Zeiträume verfestigen kann, und darauf nehmen nicht selten Entwicklungen Einfluss, die sich nie mit letzter Sicherheit vorhersagen lassen. Trotz kurzfristiger Erfolge oder Misserfolge gibt es daher aus Anlegersicht nie wirklich Anlass dazu, die Füße hochzulegen.
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17.09.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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