Weitere Sicherheitsprobleme machen Boeing zu schaffen und die angeschlagene Aktie erfährt noch mehr Verkaufsdruck

Boeing scheint der Lage nicht Herr werden zu können

 

Seit Jahren schon kämpft Boeing mit einer ganzen Reihe von Sicherheitsproblemen. Ein Vorfall aus dem Frühjahr, bei dem durch den plötzlichen Sinkflug einer 787 Dreamliner etwa 50 Passagiere verletzt wurden, gehört noch zu den harmloseren Beispielen. Doch auch das hat ein Nachspiel.

 

Die US-Luftfahrtbehörde FAA hat als Grund für den plötzlichen Sinkflug eine unbeabsichtigte horizontale Bewegung des Pilotensitzes ausgemacht, wie Medienberichten zu entnehmen ist. Boeing (US0970231058) wird nun dazu aufgefordert, Hunderte Flugzeuge des gleichen Typs einer Inspektion zu unterziehen. Innerhalb von 30 Tagen sollen Pilotensitze bei den Modellen 787-8, 787-9 und 787-10 untersucht und gegebenenfalls ausgebessert werden.

Dazu gesellt sich eine Mitteilung von Boeing selbst, laut der Testflüge mit der bislang noch nicht zertifizierten 777-9 ausgesetzt wurden. Als Grund dafür wurde ein defektes Bauteil zwischen Triebwerk und Flugzeugstruktur genannt. Die FAA wurde über den Vorfall bereits informiert, ließ sich aber zu keinem weiteren Kommentar hinreißen. Der Zertifizierungsprozess dürfte sich nun aber mindestens etwas weiter in die Länge ziehen.

 

Boeing hinterlässt kein gutes Bild

 

Optimisten sehen es vielleicht als erfreulich an, dass Boeing das Thema Sicherheit mittlerweile ernster zu nehmen scheint als in vergangenen Jahren. Doch es bleibt auch der Eindruck, dass der Flugzeugbauer seine vielen Probleme einfach nicht in den Griff zu bekommen scheint. Mit schöner Regelmäßigkeit tauchen immer neue Schlagzeile über bestehende Probleme aus, was nicht zuletzt den Anlegern die Stimmung verhagelt.

Die Boeing-Aktie reagierte auf die jüngsten Berichte am Dienstag mit einem Kursverlust von 5,2 Prozent und es ging auf nur noch 153,72 Euro an den hiesigen Handelsplätzen zurück. Der Wert des Titels wurde seit Jahresbeginn um rund ein Drittel erleichtert und die Bären scheinen schon wieder Kurs auf das 52-Wochen-Tief bei 146 Euro nehmen zu wollen. Zu verübeln ist es ihnen nicht, denn abseits von Boeings speziellen Problemen fällt auch die allgemeine Stimmung in der Branche derzeit wenig erbaulich aus.

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22.08.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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