Gerüchten zufolge soll Boeing noch heute eine umfangreiche Kapitalerhöhung auf den Weg bringen
Müssen die Aktionäre von Boeing die nächste Kröte schlucken?
Die Liste der Probleme von Boeing ist lang. Die Krise um die 737 Max hat tiefe Spuren hinterlassen und die Kassen zuverlässig geleert. Aktuell streiken zudem rund 30.000 Mitarbeiter, welche das jüngste Angebot für 35 Prozent mehr Lohn in vier Jahren abgelehnt haben. So langsam scheint es an die Substanz zu sehen, denn Gerüchten zufolge bereitet sich der Flugzeugbauer nun auf eine neuerliche Kapitalerhöhung vor.
Dies teilten zumindest Insider gegenüber der Nachrichtenagentur „Reuters“ mit. Demnach soll noch im Laufe des heutigen Montags eine Kapitalerhöhung mit einem Volumen von mehr als 15 Milliarden US-Dollar von Boeing (US0970231058) auf den Weg gebracht werden. Bewerkstelligt werden soll das Ganze den Angaben zufolge sowohl durch Aktienverkäufe als auch wandelbare Vorzugsaktien. Zum Vergleich: die Marktkapitalisierung des Konzerns beläuft sich aktuell auf rund 97 Milliarden Dollar.
Sollten die Gerüchte also zutreffen, würde es sich um einen recht massiven Schritt mit entsprechend deutlicher Verwässerung handeln. Notwendig scheint dies zu sein, um die Liquidität zu sichern und bei den Ratingagenturen bestehen zu können. Jene drohten Boeing bereits an, das Rating auf Ramschniveau zu reduzieren, sollte das Unternehmen neue Schulden aufnehmen müssen. Eine Kapitalerhöhung scheint da der einzig mögliche Weg zu sein, um schnell wieder auf die Beine zu kommen.
Boeing geht auf dem Zahnfleisch
Eine Herabstufung will Boeing nicht nur aus Imagegründen unbedingt vermeiden. Mit einer schlechteren Bonitätsnote hätte der Konzern es künftig auch sehr viel schwerer, an Kredite heranzukommen und die Kapitalkosten würden perspektivisch in die Höhe schießen. Die Macht der Ratingagenturen scheint das Management aktuell mehr zu fürchten als mögliche Reaktionen der Anteilseigner.
Letztere hielten sich zuletzt dezent zurück und die Boeing-Aktie bewegte sich am Freitag kaum vom Fleck. Auch nachbörslich machten die jüngsten Meldungen sich kaum bemerkbar. Das mag allerdings auch daran liegen, dass der Aktienkurs seit Jahresbeginn bereits um über 40 Prozent gefallen ist und zuletzt nur knapp über dem 52-Wochen-Tief bei 146,02 Dollar lag. Am Wochenende standen 155,01 Dollar auf dem Ticker. Da sind diverse Horrorszenarien wahrscheinlich bereits eingepreist. Zudem kündigte das Unternehmen bereits an, bis zu 25 Milliarden Dollar in Aktien und Schulden aufzunehmen, um die Liquidität zu stützen.
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29.10.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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