Streikbedingt brach die Produktion von Boeing im Oktober ein und der Flugzeughersteller kämpft noch mit weiteren Problemen
Boeing kocht wohl noch etwas länger auf Sparflamme
Der mittlerweile beendete Streik bei Boeing zeigt dieser Tage seine Auswirkungen. Wie das Unternehmen gestern mitteile, ist die Produktion im Oktober auf nur noch 14 Flugzeuge abgestürzt und erreicht damit ein Niveau, welches zuletzt mitten in der Corona-Pandemie erreicht wurde. Nur durch den Einsatz von nicht gewerkschaftlichen Arbeitern konnte ein völliger Ausfall vermieden werden.
Obschon Boeing (US0970231058) sich mit Gewerkschaftern auf eine Lohnerhöhung von 38 Prozent über vier Jahre geeinigt hat, wird es dem Unternehmen zufolge noch mehrere Wochen dauern, bis die Produktion wieder ihr vorheriges Niveau erreichen wird. Der November dürfte also ebenfalls eher schmal ausfallen. Laut „Handelsblatt“ lieferte Konkurrent Airbus im vergangenen Quartal 62 Flugzeuge, also mehr als das Vierfache aus.
Vielleicht ließe sich über diese Nachwehen noch hinwegsehen, doch es ist längst nicht die einzige Baustelle bei Boeing. Massive Qualitätsprobleme setzen dem Konzern schon seit Längerem zu. Zuletzt gab es zwar keine neuerlichen Meldungen über sich lösende Bauteile oder andere Probleme. Doch das Vertrauen der Aktionäre wurde sichtlich beschädigt.
Auch die eigenen Zahlen sahen schon mal besser aus. Im vergangenen Quartal meldete Boeing einen Verlust von rund sechs Milliarden US-Dollar und einer Herabstufung der Ratingagenturen kann wohl nur durch eine Kapitalerhöhung vermieden werden. Noch dazu wird man wohl auch nach dem Streik eher kleinere Brötchen backen. Geplant ist der Abbau von etwa zehn Prozent der Stellen im Unternehmen.
Mächtiger Gegenwind für Boeing
Die Anleger haben also mehr oder minder die freie Auswahl, über was genau sie sich bei Boeing dieser Tage Sorgen machen möchte. Lichtblicke sind derweil rar gesät und so gab die bereits schwer angeschlagene Aktie am Dienstag um weitere 2,3 Prozent bis auf 136,86 Euro nach. Allein seit Jahresbeginn sind Kursverluste in Höhe von 40 Prozent zu beklagen.
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13.11.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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