Aufgrund anhaltender Probleme bei der Verteidigungs- und Raumfahrtsparte setzt Boeing den Chef kurzerhand vor die Tür
Die Anleger scheinen noch nicht an eine schnelle Wende zu glauben
In den vergangenen beiden Jahren fuhr Boeing mit der Sparte für Raumfahrt und Verteidigung und Raumfahrt Milliardenverluste ein. Besserung scheint momentan nicht in Sicht zu sein und nun scheint das Unternehmen daraus die Konsequenzen zu ziehen. Der noch junge Boeing-Chef Kelly Ortberg entließ den Spartenchef Ted Colbert mit sofortiger Wirkung aus dem Dienst.
Übernehmen soll nun zunächst Colberts Kollege Steve Parker, bis ein richtiger Nachfolger gefunden ist. Dass ein solcher noch nicht bereitsteht, lässt vermuten, dass die Entscheidung ohne große Vorlaufzeit gefallen ist. Veränderungen braucht Boeing (US0970231058) bei Raumfahrt und Verteidigung indes dringend. Denn auf Dauer sind die hohen Verluste in der Abteilung für das Unternehmen freilich kaum tragbar.
Bereits bekannt ist, dass Boeing konzernweit die Kosten deutlich drücken will und im Zuge dessen auch vor Stellenstreichungen nicht zurückschreckt. Zeitgleich haben die Verantwortlichen es aber mit einem Streik zu tun, an dem sich über 32.000 Angestellte beteiligen. Dass in dieser Ausgangslage eine schnelle Wende herbeigeführt werden kann, daran haben die Aktionäre so ihre Zweifel.
Darauf weist zumindest die Tatsache hin, dass die Boeing-Aktie am Freitag um weitere 0,8 Prozent in die Tiefe segelte und bei 153,29 US-Dollar aufschlug. Seit Jahresbeginn hat der Titel bereits um mehr als 40 Prozent an Wert verloren und ein Comeback zeichnet sich weder fundamental noch mit Blick auf die katastrophale Charttechnik ab.
Boeing muss abliefern
Ein Umbau des Managements kann zwar helfen, doch wird Boeing den Anlegern schon handfeste Besserungen in Aussicht stellen müssen. Mit seinem „Starliner“ hat der Konzern sich ordentlich in die Nesseln gesetzt, nachdem beim ersten Flug Probleme mit den Triebwerken auftraten. Die eklatanten Sicherheitsprobleme der eigenen Flugzeuge aus den vergangenen Jahren haben die Börsianer ebenfalls noch lange nicht vergessen.
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23.09.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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