Robinhood mit Verlust, Krispy Kreme fällt durch und Patzer bei Porsche - BÖRSE TO GO
Robinhood stellt IPO-Antrag trotz Milliardenverlust im 1. Quartal
Asien Ex-China entwickelt sich am Freitagmorgen freundlich. Der Handel in Tokio kann die Liste der Gewinner anführen. Die chinesischen Benchmarks tauchen dagegen tief ins Minus ab und erreichen im Falle des China A50 Index sogar Verluste von mehr als -3 % während der Sitzung, nachdem die 100-Jahrfeier der kommunistischen Partei offiziell beendet wurde. Die Futures notieren vor Eröffnung der europäischen Vorbörse uneinheitlich um die Schlusskurse herum.
Frankfurt zeigte sich gestern von seiner freundlichen Seite. Bis auf den TecDAX konnten sich alle deutschen Benchmarks verbessern, wobei der SDAX den Ton angab und um 0,74 % auf 16.140,14 Punkte stieg. Dicht gefolgt vom MDAX, der um 0,60 % auf 34.254,50 Punkte stieg, und dem DAX, der noch ein Plus von 0,47 % auf 15.603,81 Punkte erreichen konnte. Beim TecDAX hagelte es dagegen Verkäufe, die den Technologieindex um -0,38 % auf 3.550,51 Punkte drückten.
Die Standardtitel waren am Donnerstag an der Wall Street gefragt. Der S&P 500 Index konnte sich am stärksten entwickeln und stieg bis zum Handelsschluss um 0,52 % auf 4.319,94 Punkte, womit die Benchmark einen weiteren Allzeitrekord setzte. Auch der Dow Jones Industrial Average zeigte Stärke und stieg um 0,38 % auf 34.633,53 Punkte. Einzig und allein der Nasdaq Composite Index zeigte sich sehr uneinheitlich während der Sitzung und konnte am Ende noch ein kleines Plus von 0,13 % auf 14.522,40 Punkte erreichen.
Robinhood legt Milliardenverlust offen
Im Rahmen des Antrags auf Zulassung zum Handel in den USA legte der Broker Robinhood am Donnerstag seine Zahlen offen. Wie nicht anders zu erwarten, ist die Nachfrage der Kunden sehr hoch. Die Zahl der Kundenkonten stieg in 2020 um 143 % und auch im 1. Quartal, das von starken Handelsaktivitäten geprägt war, steigerte sich die Zahl der Kunden rasant von 12,5 Millionen auf 18 Millionen. Die bei Robinhood hinterlegten Kundengelder erreichten dabei einen Stand von 81 Mrd. US-Dollar. Allerdings wies man auch einen Verlust von 1,4 Mrd. US-Dollar aus bei einem Umsatz von lediglich 522 Mio. US-Dollar. Obendrein läuft eine Initiative, um das pay-for-orderflow Modell zu überprüfen, auf dem das Geschäft von Robinhood basiert. Ein vergleichbares System existiert in Europa nicht, weil es die Kunden benachteiligt und daher verboten ist. Last but not least verhängte die US-Finanzaufsicht Finra am Mittwoch die größte Strafe in der Geschichte der Behörde gegen Robinhood. Für eine ganze Reihe von Verstößen muss Robinhood 70 Mio. US-Dollar Strafe zahlen. Robinhood strebt ein IPO noch im Juli an.
Krispy Kreme Doughnuts fällt durch
Der Börsengang von Krispy Kreme Doughnuts (US50101L1061) geht nach hinten los. Die Doughnut-Kette hatte sich einen Emissionserlös von 640 Mio. US-Dollar zum Ziel gesetzt und für das IPO eine Preisspanne von 21 bis 24 US-Dollar je Aktie angegeben. Doch die Nachfrage war so enttäuschend, dass die Emissionsbanken die Papiere mit einem hohen Discount zu 17 US-Dollar je Aktie verramschten. Das Unternehmen wird somit mit rund 2,8 Mrd. US-Dollar bewertet. Die Mehrheit an Krispy Kreme hält weiterhin die Investmentholding JAB der deutschen Familie Reimann, die ursprünglich 1,35 Mrd. US-Dollar für die Akquisition der Gesellschaft bezahlt hatte.
Porsche droht Rückruf
Ausgerechnet beim elektrischen Prestigemodell Taycan hat sich Porsche einen Patzer geleistet. Der vor zwei Jahren eingeführte Sportwagen soll bei den Kunden liegen bleiben. Ein plötzlicher Stromausfall würde die Fahrzeuge zu einem Nothalt zwingen. Die Beschwerden stammen aus den USA, wo die Behörden gerne empfindliche Strafen verhängen, wenn es zu Problemen bei den Verbrauchern kommt. Noch hat Porsche keinen offiziellen Rückruf für die rund 30.000 betroffenen Fahrzeuge ausgesprochen. Eventuell ist das Problem auch größer und schließt nicht nur die Fahrzeuge von Porsche ein. Die Volkswagen (DE0007664039) Tochter Audi teilt sich beim e-tron GT die 800 Volt Architektur mit dem Taycan.
Tagestermine
Die monatlichen amerikanischen Arbeitsmarktdaten für Juni bestimmen heute die Agenda. Um 14:30 Uhr werden die Daten veröffentlicht und die Börse erwartet eine Verbesserung der Arbeitslosenquote von 5,8 % auf 5,7 %, sowie 700.000 neu geschaffene Stellen außerhalb der Landwirtschaft.
Nach Börsenbeginn in New York wird noch der Auftragseingang der amerikanischen Industrie im Monat Mai veröffentlicht. Die Ökonomen erwarten im Vergleich zum Vormonat einen Anstieg der Auftragseingänge um 1,6 %.
02.07.2021 - Mikey Fritz - mf@ntg24.de
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