Apple warnt, Alphabet unter Druck und AWS belastet Amazon - BÖRSE TO GO
Apple enttäuscht beim Umsatz und warnt vor einem weiteren schwachen Quartal
Apple ging aus dem Weihnachtsquartal mit dem ersten Umsatzrückgang seit 3 ½ Jahren heraus. Und warnte, dass das aktuelle Quartal nicht besser wird. Alphabet bekommt die Zurückhaltung der Werbetreibenden zu spüren. Zusätzlich beginnt nun auch das Cloud-Geschäft zu schwächeln. Amazon schnitt im Kerngeschäft im 4. Quartal stark ab. Das Cloud-Geschäft halbierte jedoch seine Wachstumsrate.
Der Handel in Asien war heute früh zweigeteilt in China und den Rest. Während in China alle Benchmarks deutlich fallen, entwickelt sich der Rest der Region freundlich und wird vom KOSPI angeführt. Der Terminmarkt hingegen ist für einen Tag mit Gewinnmitnahmen gepreist. Der DAX-Future verliert vor Eröffnung der europäischen Vorbörse nur leicht, aber der Nasdaq-Future notiert tief im Minus bei 12.603 Punkten (-1,56 %), nachdem die Big Techs nachbörslich enttäuschten.
Frankfurt reagierte am Donnerstag euphorisch auf die Ankündigung der EZB. Diese erhöhte die Zinsen um weitere 50 Basispunkte auf nun 3,00 % p. a. und legte sich ungewöhnlicherweise auch gleich noch für die Zinsentscheidung im März fest, wo eine Erhöhung um weitere 50 Basispunkte geplant ist. Die Interpretation der Börse war, dass dies das Ende der Zinserhöhungsphase bedeuten würde, weswegen stark gekauft wurde. Am stärksten wurde der TecDAX in die Höhe getrieben, der um 4,42 % auf 3.335,98 Punkte sprang. Mit deutlichem Abstand folgte der MDAX, der um 3,32 % auf 29.808,92 Punkte kletterte. Der SDAX erreichte einen Tagesgewinn von 2,56 % auf 13.500,45 Punkte und der DAX stieg um 2,16 % auf 15.509,19 Punkte.
Analog dazu auch die Interpretation in New York, wo vor allem Risk-on Assets gekauft wurden. Nach dem Meta-Bericht sprang der Nasdaq Composite Index um 3,25 % auf 12.200,82 Punkte. Der S&P 500 Index stieg um 1,47 % auf 4.179,76 Punkte. Einzig und allein der Dow Jones Industrial Average Index sank leicht um -0,11 % auf 34.053,94 Punkte.
Umsatzrückgang bei Apple
Zum ersten Mal in 3 ½ Jahren verzeichnete Apple (US0378331005) einen Umsatzrückgang. Der Tech-Gigant mit einer Marktkapitalisierung von 2,4 Billionen US-Dollar legte nachbörslich einen Umsatz von 117,15 Mrd. US-Dollar für das wichtigste Quartal des Geschäftsjahres vor. Ein Rückgang im Jahresvergleich um -5,5 %. Aufgrund deutlich gestiegener operativer Kosten verzeichnete Apple nach Steuern einen Gewinn von 29,99 Mrd. US-Dollar, was einem Rückgang um -13 % entspricht. Der geringere Absatz der iPhones und Macs beeinträchtigten den Umsatz am stärksten. Apple begründete dies mit „signifikanten“ Beeinträchtigungen der Lieferketten in China. Tim Cook kündigte allerdings auch an, dass die Umsätze im laufenden Quartal ebenfalls enttäuschen werden und auf dem Niveau des Dezember-Quartals liegen sollen. Die Aktien gaben nachbörslich -3,22 % auf 145,97 US-Dollar nach.
Google verzeichnet fallende Werbeeinnahmen
Die Wall Street hatte zuletzt darauf spekuliert, dass die Werbeeinnahmen sich bei Alphabet (US02079K3059) besser als befürchtet im 4. Quartal entwickelt haben. Doch alle Google Kanäle und die Werbeeinnahmen bei YouTube fielen im 4. Quartal. Einzig und allein der Geschäftszweig Google Cloud konnte ein Umsatzwachstum ausweisen, wobei die Wachstumsrate jedoch auf 32 % fiel. Genug, um im Saldo den Gesamtumsatz um 1 % auf 76,05 Mrd. US-Dollar steigen zu lassen. Die operative Marge brach jedoch stark ein, was zu einem Gewinneinbruch um ein Drittel auf 13,62 Mrd. US-Dollar führte. Das Ergebnis im 1. Quartal soll zudem durch Restrukturierungsmaßnahmen erheblich beeinträchtigt werden. Die Aktien gaben nachbörslich um -4,6 % auf 102,78 US-Dollar nach.
AWS belastet Amazon nachbörslich
Amazon (US0231351067) konnte in seinem Kerngeschäft im Weihnachtsquartal besser als erwartet abschneiden. Die Umsätze kletterten insgesamt um 9 % auf 142,2 Mrd. US-Dollar. Was die Börse jedoch enttäuschte, war ausgerechnet der größte Margenbringer im Unternehmen. Die Wachstumsrate bei AWS halbierte sich auf 20 % und soll sich im laufenden Quartal weiter verringern. Der operative Gewinn schrumpfte dadurch von 3,5 Mrd. US-Dollar auf 2,7 Mrd. US-Dollar. Nach Steuern blieben aufgrund von Restrukturierungsmaßnahmen jedoch nur 300 Mio. US-Dollar übrig. Im Vorjahresquartal hatte Amazon 14,3 Mrd. US-Dollar verdient. Die Aktien gaben nachbörslich um -5,07 % auf 107,18 US-Dollar ab.
Tagestermine
Im Mittelpunkt stehen heute Nachmittag um 14:30 Uhr die amerikanischen Arbeitsmarktdaten für den Monat Januar. Erwartet wird, dass die Arbeitslosenquote leicht von 3,5 % auf 3,6 % gestiegen ist. Außerhalb der Landwirtschaft wird die Schaffung von 190.000 neuen Arbeitsplätzen gerechnet nach 220.000 neuen Arbeitsplätzen im Dezember.
03.02.2023 - Mikey Fritz
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