Daimler mit hohem Gewinn, Drägerwerk unter Kostendruck und Siemens Energy warnt - BÖRSE TO GO
Daimler beeindruckt mit hoher Profitabilität - Eigenkapitalrendite erreichte 24 %
Daimler begeistert heute früh die Aktionäre mit einem starken Gewinn im 2. Quartal. Alle Sparten tragen zum starken Abschneiden bei. Hohe Kosten belasten das 2. Quartal bei Drägerwerk. Der Vorstand bleibt aber bei der erhöhten Jahresprognose. Siemens Energy spricht eine Warnung aus. Die Tochter Siemens Gamesa blieb im 3. Fiskalquartal unter den Erwartungen.
Nach den BIP-Daten aus China bewegen sich die meisten asiatischen Benchmarks ins Plus. Die Gewinne sind insbesondere beim China A50 und dem Hang Seng Index stark ausgeprägt. Auch der Taiwan Weighted und der KOSPI sind gefragt. Einzig und allein der Nikkei 225 steht heute früh unter stärkerem Abgabedruck. Die Futures geben vor Eröffnung der europäischen Vorbörse ein gemischtes Bild ab. Der DAX-Future sinkt um -0,12 % auf 15.740 Punkte, der S&P 500 Future fällt leicht um -0,08 % auf 4.364 Punkte und der Nasdaq-Future erreicht 14.910 Punkte (+0,13 %).
In Frankfurt überwogen zur Wochenmitte die Gewinnmitnahmen. Der DAX und TecDAX konnten zwar nahezu unverändert schließen, aber beim MDAX ergab sich ein Verlust von -0,42 % auf 34.775,51 Punkte und auch der SDAX sank um -0,41 % auf 16.224,34 Punkte.
Die Bullen hatten am Mittwoch leichte Schwierigkeiten, das hohe Momentum aufrecht zu erhalten. Vor allem bei den Technologietiteln kam es zu Gewinnmitnahmen. Am Ende schloss der Nasdaq Composite Index leicht im Minus bei 14.645,00 Punkten (-0,22 %). Der S&P 500 Index konnte sich dagegen leicht im Plus bei 4.374,38 Punkten (+0,12 %) halten, ebenso wie der Dow Jones Industrial Average Index (+0,13 %).
Daimler verdient ausgezeichnet
Trotz der Engpässe bei Halbleiterkomponenten kam Daimler (DE0007100000) sehr gut durch das 2. Quartal. Auf Konzernebene weist man ein Ergebnis vor Steuern und Finanzergebnis (EBIT) von 5,19 Mrd. Euro aus, was deutlich über den Konsensschätzungen liegt, die sich bei 4,12 Mrd. Euro eingependelt hatten. Besonders stark zum Ergebnis trug die Sparte Mercedes Benz Cars & Vans bei, die ein EBIT von 3,44 Mrd. Euro erreichte. Auch Daimler Trucks erholte sich weiter und legte ein EBIT von 820 Mio. Euro vor. Im Mobility Geschäft erwirtschaftete Daimler ein EBIT von 924 Mio. Euro, nachdem es zu umfangreichen Auflösungen von Rückstellungen für Kreditrisiken kam. Die Eigenkapitalrendite für den Konzern stieg auf beeindruckende 24,0 %. Der freie Cashflow im Industriegeschäft erreichte 2,59 Mrd. Euro.
Hohe Kosten belasten Drägerwerk
Die Auftragslage bei Drägerwerk (DE0005550636) blieb auch im 2. Quartal auf hohem Niveau. Man konnte Aufträge im Wert von 738 Mio. Euro an Land ziehen und bewegte sich damit auf Höhe des 1. Quartals. Beim Umsatz erreichte das Unternehmen ein Niveau von 841 Mio. Euro, was knapp 7 % über dem Vorjahresniveau lag, das aufgrund der Covid-19-Krise besonders stark ausgefallen war. Beim EBIT blieb man jedoch mit ca. 80 Mio. Euro unter dem Vorjahresniveau, nachdem die Bruttomarge und höhere Funktionskosten die Profitabilität drückten. Der Vorstand hatte ursprünglich nicht damit gerechnet, dass die Corona-Krise im Jahr 2021 noch zu einer stark erhöhten Nachfrage führen wird und musste Ende Juni bereits die Jahresprognose anheben. Erwartet wird nun ein Umsatzrückgang um -3 bis -7 % und eine EBIT-Marge von 8 bis 11 %.
Warnung von Siemens Energy
Die Tochter Siemens Gamesa (ES0143416115) fährt Siemens Energy (DE000ENER6Y0) in die Parade. Der Spezialist für Erneuerbare Energie erreichte auf Basis der vorläufigen Zahlen im 3. Fiskalquartal (30. Juni) einen Umsatz von 2,7 Mrd. Euro und ein Ergebnis vor Steuern, Finanzergebnis und exklusive Kaufpreisallokation, sowie vor Integrations- und Restrukturierungskosten von ca. -150 Mio. Euro. Entsprechend des schwachen Abschneidens wird auch die Gesamtprognose für das Fiskaljahr 2021 reduziert. Der Umsatz wird nur noch am unteren Ende der Prognosespanne bei 10,2 Mrd. Euro und die EBIT-Marge exklusive Kaufpreisallokation, sowie vor Integrations- und Restrukturierungskosten bei -1 % bis 0 % gesehen. Die Prognosen für das Segment Gas and Power belässt Siemens Energy hingegen unverändert.
Tagestermine
Die mit Spannung erwarteten BIP-Daten aus China zum 2. Quartal blieben heute früh unter den Erwartungen der Ökonomen. Nach einem Coronoa-bedingten sehr starken Wachstum von 18,3 % im 1. Quartal hatte sich die Börse im 2. Quartal auf ein Wachstum der Wirtschaftsleistung von 8,1 % eingestellt, doch das Wachstum kam stärker auf 7,9 % zurück.
Um 15:30 Uhr erwarten wir dann heute den zweiten Teil der Stellungnahme von Fed-Präsident Powell vor dem Kongress. Powell wird heute dem Wirtschaftsausschuss des Senats berichten und für Fragen zur Verfügung stehen.
15.07.2021 - Mikey Fritz - mf@ntg24.de
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