Cisco profitiert vom Bull Whip Effect, Lenovo mit Umsatz- und Gewinnrückgang und Amazon belastet Händler - BÖRSE TO GO
Cisco profitiert vom Bull Whip Effect - Prognose für das Gesamtjahr angehoben
Cisco überraschte in der Nacht positiv. Der Entwickler und Hersteller von Netzwerkkomponenten profitierte von hoher Nachfrage und erhöhte die Prognose. Lenovo verzeichnete den vierten Umsatzrückgang in Folge. Gleichzeitig brach der Gewinn um -66 % ein. Amazon belastet vor dem Weihnachtsgeschäft die Händler. In den USA wird eine Zusatzgebühr für alle eingeführt, die nicht auf die Logistikdienste des Unternehmens zugreifen.
Asien neigt am Donnerstag erneut zur Schwäche. Die schlechten Nachrichten aus China reißen nicht ab und ziehen die Stimmung in den Keller. Abgesehen von wenigen Ausnahmen bewegen sich alle Benchmarks im Minus während der Sitzung und werden vom Hang Seng Index tiefer geführt. Die schwache Stimmung spiegelt sich auch am Terminmarkt wider. Der DAX-Future wird vor Eröffnung der europäischen Vorbörse -0,75 % tiefer bei 15.713 Punkten gehandelt.
Frankfurt ging am Mittwoch freundlich in die Veröffentlichung der Fed Minutes. Nahezu alle deutschen Benchmarks konnten bis zum Handelsschluss leichte Gewinne verzeichnen. Der SDAX tat sich mit einem Plus von 0,24 % auf 13.156,64 Punkte hervor. Der DAX schaffte ein Plus von 0,14 % auf 15.789,45 Punkte und der MDAX verbesserte sich leicht um 0,11 % auf 27.816,26 Punkte. Der TecDAX war hingegen die einzige deutsche Benchmark, die einen Tagesverlust erlitt und -0,24 % tiefer bei 3.117,68 Punkten aus dem Handel ging.
Die Amerikaner beendeten den Mittwoch hingegen geschlossen im Minus. Die Fed Minutes halfen nicht, denn die Notenbank sorgte sich im Juli vor weiterem Inflationsdruck, sah aber gleichzeitig die Gefahr, dass die Konjunktur zunehmend durch das Zinsniveau unter Druck gerät. Der Nasdaq Composite Index verlor am stärksten und schloss -1,15 % tiefer bei 13.474,63 Punkten. Mit großem Abstand folgte der S&P 500 Index, der -0,76 % auf 4.404,33 Punkte verlor. Der Dow Jones Industrial Average Index sank um -0,52 % auf 34.765,74 Punkte.
Cisco profitiert vom Bull Whip Effect
Mit dem Ende der Lieferkettenproblematik konnte Cisco (US17275R1023) seinen Auftragsüberhang endlich deutlich abbauen. Der Entwickler und Hersteller von Netzwerkkomponenten steigerte den Umsatz um 16 % auf 15,2 Mrd. US-Dollar und der „bereinigte“ Gewinn je Aktie lag bei 1,14 US-Dollar. Auch betonte CEO Robbins, dass die Nachfrage nach den AI Produkten des Unternehmens hoch war. Insgesamt sah man einen Auftragseingang von rund 500 Mio. US-Dollar in diesem Bereich. Die größten Kunden für AI Produkte bei Cisco sind die globalen Anbieter von Cloud Computing Dienstleistungen. Die Aktien waren im regulären Handel mit dem Gesamtmarkt um -0,73 % auf 52,96 US-Dollar gefallen, konnten sich aber nachbörslich nach den Zahlen um 2,10 % auf 54,07 US-Dollar verbessern. Ursächlich dafür war der Ausblick. Cisco erwartet für das laufende Quartal einen Umsatz von rund 14,6 Mrd. US-Dollar und einen „bereinigten“ Gewinn je Aktie von 1,03 US-Dollar.
Lenovo mit vierter Kontraktion in Folge
Der chinesische PC-Hersteller Lenovo (HK0992009065) erlitt im Juni-Quartal einen weiteren Umsatzrückgang. Aufgrund der schwachen Nachfrage war von der Börse bereits der vierte Umsatzrückgang in Folge erwartet worden, doch die Kontraktion um -24 % fiel größer als befürchtet aus. Der weltweit größte PC-Hersteller hatte bereits das letzte Fiskalquartal im März mit dem ersten Jahresverlust seit 2019 beendet und musste nun einen Rückgang des Umsatzes auf 12,9 Mrd. US-Dollar und einen Gewinneinbruch von -66 % auf 177 Mio. US-Dollar veröffentlichen. Das Management hofft weiterhin darauf, dass sich die Nachfrage im Rest des Jahres noch belebt.
Amazon belastet Händler
Obwohl sich Amazon (US0231351067) in den USA derzeit Vorwürfen wegen des angeblichen Verstoßes gegen das Kartellrecht gegenübersieht, kündigte der E-Commerce Gigant in der Nacht eine neue Gebühr für Händler an. Im Vorfeld des überragend wichtigen Weihnachtsgeschäfts müssen ab Anfang Oktober alle Händler, die ihre Produkte bei Amazon anbieten, aber selbst verschicken, eine zusätzliche Gebühr von 2 % je Verkauf an Amazon bezahlen. Diese Gebühr kommt zusätzlich zu den Kommissionen für den eigentlichen Verkauf über die Plattform, die üblicherweise 15 % betragen. Die Händler warfen dem Unternehmen daraufhin vor, dass sie in die Logistik-Dienstleistungen von Amazon hineingezwungen werden sollen. Amazon hält in den USA einen Marktanteil von 37,6 % aller Online-Verkäufe.
Tagestermine
Die japanische Handelsbilanz entwickelte sich im Juli besser als befürchtet. Nach einem Defizit von -0,54 Trillionen Yen war für den letzten Monat mit einer Ausweitung auf -0,66 Trillionen Yen gerechnet werden. Das Defizit blieb mit -0,56 Trillionen Yen jedoch nahezu konstant, nachdem die Exporte mit -0,3 % weniger stark gefallen waren als erwartet (-0,8 %). Die Importe schrumpften um -13,5 % nach -12,9 % im Juni.
17.08.2023 - Mikey Fritz
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