Powell kündigt Zinserhöhungen an, FTC verklagt Amazon und Telecom Italia startet Verkauf erneut - BÖRSE TO GO
Powell sieht keine Zinswende - Zinsen im US-Dollar sollen weiter steigen
Keine Ruhe an der Zinsfront. Chairman Powell bestätigte vor dem Kongress, dass weitere Zinserhöhungen wahrscheinlich sind. Die FTC verklagt Amazon. Erneut. Dieses Mal richtet sich der Vorwurf gegen den Umgang mit Prime Abonnenten, die angeblich mit Tricks zum Abschluss eines Abonnements bewegt worden sein sollen. Telecom Italia versucht es noch einmal. Nachdem ein Teilverkauf der Geschäftskundensparte im ersten Anlauf gescheitert war, versucht man nun noch einmal, Käufer für eine rund 6 Mrd. Euro schwere Beteiligung zu finden.
Gemischter Handel am Donnerstag in Asien. Der Handel ist geprägt von der Abwesenheit der Chinesen, wo heute das Drachenbootfest gefeiert wird und die Börsen geschlossen bleiben. Verluste sind in Japan zu verzeichnen, während Taiwan und Südkorea zulegen können. Deutliche Abschläge hingegen am Terminmarkt. Vor Eröffnung der europäischen Vorbörse wird der DAX-Future -0,56 % tiefer bei 16.070 Punkten gehandelt.
Frankfurt baute auch am Mittwoch die Verluste in dieser Woche aus. Alle deutschen Benchmarks sanken, aber die Abschläge hielten sich in Grenzen. Der TecDAX war bereits mit einem Minus von -0,62 % auf 3.150,67 Punkte der größte Tagesverlierer. Der DAX gab -0,55 % auf 16.023,13 Punkte ab, dicht gefolgt vom SDAX, der um -0,54 % auf 13.331,50 Punkte sank und dem MDAX, der um -0,51 % auf 26.582,45 Punkte fiel.
Ausgeprägter waren die Verluste in New York. Dort litten vor allem die Risk-On Assets unter Abgaben und zogen den Nasdaq Composite Index um -1,21 % auf 13.502,20 Punkte herunter. Der S&P 500 Index gab -0,52 % auf 4.365,69 Punkte ab und der Dow Jones Industrial Average Index sank um -0,30 % auf 33.951,52 Punkte.
Powell kündigt weitere Zinserhöhungen an
Zinspause, aber keine Zinswende. Jerome Powell, Vorsitzender der Federal Reserve, betonte in seinem Bericht gegenüber dem Kongress, dass die US-Notenbank davon ausgeht, dass weitere Zinserhöhungen in Zukunft notwendig sein werden, um die Inflation wieder unter Kontrolle zu bekommen. Powell erklärte die jüngste Zinspause damit, dass zu Beginn der Zinserhöhungsphase Geschwindigkeit von hoher Bedeutung war, was nun in den Hintergrund tritt. Die Fed Funds Target Rate liegt aktuell bei 5,00 bis 5,25 % p. a. und die Börse preist nun eine Wahrscheinlichkeit von 80 % ein, dass der Leitzins im Juli auf 5,50 % p. a. steigen wird.
FTC verklagt Amazon wegen Prime
Die amerikanische Federal Trade Commission hat Klage gegen Amazon (US0231351067) eingereicht. Der Vorwurf lautet, dass der E-Commerce Gigant Tricks angewandt haben soll, um prospektive Kunden zu einem Prime Abonnement zu bewegen. Auf der anderen Seite soll es amerikanischen Prime Abonnenten ungewöhnlich schwer gemacht worden sein, das Abonnement wieder zu kündigen. Prime hat im vergangenen Jahr etwa 25 Mrd. US-Dollar an Umsatz für Amazon gebracht. Es ist bereits die zweite Klage gegen Amazon in kurzer Zeit. Amazon vermutet daher, dass man ungerecht durch die FTC behandelt wird und begründet diesen Vorwurf damit, dass die Vorsitzende der FTC, Lina Khan, sich vor ihrer Nominierung öffentlich für eine Aufspaltung von Amazon stark gemacht hatte.
Telecom Italia startet Verkauf erneut
Telecom Italia (IT0003497176) startet einen neuen Versuch, um eine Minderheitsbeteiligung an dem Telekomkonzern zu verkaufen. CEO Pietro Labriola hatte den ersten Versuch abbrechen müssen, einen Teil des Geschäftskundengeschäfts zu verkaufen, was letztlich in einer Restrukturierung der Einheit im März führte. Labriola will die Einheit vom Rest der Gesellschaft abtrennen und sucht Käufer für einen Teilverkauf, der rund 6 Mrd. Euro einbringen soll. Ganz freiwillig ist die Maßnahme nicht. Telecom Italia ist stark verschuldet und ächzt aktuell unter einer Schuldenlast von 30 Mrd. Euro, die durch die erheblich gestiegenen Zinsen zu einer immer größeren Last werden.
Tagestermine
Um 09:30 Uhr erwarten wir heute die Zinsentscheidung der Schweizerischen Nationalbank für das 2. Quartal. Die Prognosen der Ökonomen pendeln sich bei einer Erhöhung um 25 Basispunkte von 1,50 auf 1,75 % für den Franken Leitzins ein.
22.06.2023 - Mikey Fritz
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