Intel rutscht ab, Adidas findet Interessenten und Snap mit starken Zahlen - BÖRSE TO GO
Intels verliert Geschäft mit margenträchtigen Produkten - Aktien rutschen nachbörslich ab
Exzerpt: Adidas findet Interessenten für Reebok. Intels Margen rutschen ab. Snap legt starken Cashflow vor.
Asien ließ sich nicht von den Problemen der Wall Street anstecken. Man fokussiert sich auf die eigenen Themen. Die chinesischen Benchmarks entwickeln sich durchweg positiv, während die restlichen Benchmarks der Region ein durchwachsenes Bild abliefern. Die Futures zeigen dagegen wieder nach oben. Vor Eröffnung der europäischen Vorbörse steigt der DAX-Future leicht um 0,06 % auf 15.274 Punkte, der S&P 500 Future verbessert sich um 0,18 % auf 4.135,38 Punkte und Nasdaq-Future steigt um 0,16 % auf 13.772 Punkte.
Nachdem die EZB-Sitzung abgehakt war, zeigte sich Frankfurt wieder risikofreudig. Technologietitel und Small-Caps standen am Donnerstag hoch im Kurs. Der SDAX explodierte regelrecht um 1,99 % auf 16.044,30 Punkte, dicht gefolgt vom TecDAX, der um 1,47 % auf 3.531,88 Punkte stieg. Deutlich verhaltener dagegen das Interesse bei den größer kapitalisierten Gesellschaften. Der MDAX stieg um 1,01 % auf 32.872,95 Punkte und der DAX hinkte mit einem Plus von 0,82 % auf 15.320,52 Punkte hinterher.
Auch die Wall Street startete sehr freundlich, wurde dann jedoch jäh von neuen Nachrichten aus Washington überrascht. Vorabinformationen aus der Biden-Administration deuten daraufhin, dass die Besteuerung von Kapitalerträgen erheblich erhöht werden soll. Gerüchten zufolge will die Regierung die wohlhabendsten Bürger mit bis zu 43,4 % Kapitalertragssteuer belasten. Diese Nachricht führte Ad-hoc zu Verlusten an der Wall Street, die sich größtenteils auch bis zum Ende der Sitzung hielten. So schloss der Dow Jones Industrial Average Index -0,94 % tiefer bei 33.815,90 Punkten, der S&P 500 Index fiel um -0,92 % auf 4.134,98 Punkte und der Nasdaq Composite Index gab um -0,94 % auf 13.818,41 Punkte nach.
Private Equity an Reebok interessiert
Adidas (DE000A1EWWW0) scheint erste Erfolge im Verkaufsprozess von Reebok zu verzeichnen. Interessenten aus dem Lager der Konkurrenz konnte man zwar nicht für eine Übernahme von Reebok begeistern, aber es soll Interesse von zwei Private Equity Gesellschaften geben. Gamut Capital und Sycamore Partners, beide aus New York, signalisierten Gesprächsbedarf.
Diese Konstellation könnte für Adidas allerdings bedeuten, dass man einen schlechten Verkaufspreis für Reebok erzielt. Würde die Tochter von der Konkurrenz als attraktiv eingestuft, lägen von dort bereits Gebote vor. Reines Interesse aus dem Private Equity Sektor bedeutet hingegen, dass Reebok als Restrukturierungsobjekt angesehen wird und somit mit einem Discount versehen werden muss, um verkauft zu werden. Adidas hatte 2006 bei der Übernahme von Reebok 3,8 Mrd. US-Dollar bezahlt.
Intel rutscht ab
Intel (US4581401001) konnte die niedrigeren Analystenerwartungen nachbörslich mit Leichtigkeit schlagen. Positiv überraschen konnte der Chip-Riese dennoch nicht. Man hob die Wachstumserwartungen für den Rest des Jahres nur moderat an, signalisierte aber gleichzeitig, dass die Marge im operativen Geschäft sinkt. Das resultiert zum einen aus umfangreicheren Investitionen, die man vornimmt, um das Kerngeschäft wieder zu drehen, aber zum anderen auch daraus, dass Intel-Produkte vor allem im tiefpreisigen Segment gefragt sind.
Erste Erfolge vermeldete der neue CEO Pat Gelsinger aus dem neuen Foundry-Geschäft. In diesem Geschäftszweig öffnet sich Intel für Dritte, um Chips für deren Bedarf zu produzieren. Gelsinger unterstrich, dass man mit mehr als 50 Interessenten im Gespräch ist. Das wird Intel insgesamt aber nicht helfen, die Margen wird auf das alte Niveau von über 60 % zu bringen. Das Management erwartet für 2021 Niveaus um 55 % herum und signalisierte gleichzeitig, dass die Investitionen von rund 14 Mrd. US-Dollar im Vorjahr auf rund 20 Mrd. US-Dollar in diesem Jahr steigen werden. Die Aktien von Intel waren im regulären Handel bereits um -1,77 % auf 62,57 US-Dollar gefallen. Nachbörslich ging es um -2,17 % auf 61,21 US-Dollar nach unten.
Snap mit starken Zahlen
Snap (US83304A1060) konnte im abgelaufenen Quartal ein starkes Wachstum ausweisen. Der Umsatz kletterte um 66 % auf 769,6 Mio. US-Dollar. Trotzdessen erhöhte sich der operative Verlust um 6 % auf 303,6 Mio. US-Dollar und führte zu einem Verlust nach Steuern von 286,8 Mio. US-Dollar bzw. 0,19 US-Dollar je Aktie. Das Highlight des Berichts war jedoch, dass Snap einen positiven operativen Cashflow von 136,9 Mio. US-Dollar und sogar einen freien Cashflow von 126,0 Mio. US-Dollar ausweisen konnte. Ein gutes Zeichen für die zukünftige Profitabilität. Im regulären Handel waren die Snap-Aktien noch um -2,14 % auf 57,05 US-Dollar gefallen. Nachbörslich ging es dann 5,00 % nach oben auf 59,90 US-Dollar.
Tagestermine
Am Vormittag ist der wichtigste Termin um 09:30 Uhr die Veröffentlichung der vorläufigen Einkaufsmanagerindizes für Deutschland im Monat April. Der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor soll den Prognosen zufolge von 51,5 auf 50,8 Punkte gefallen sein. Auch der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe soll von 66,6 auf 65,8 Punkte gesunken sein. Der Gesamtindex wird bei 56,8 Punkten nach zuvor 57,3 Punkten gesehen.
Am Nachmittag sind es dann die USA mit der Veröffentlichung der vorläufigen Einkaufsmanagerindizes für den Monat April. Hier wird ein leichter Anstieg des Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe von 59,1 auf 60,5 Punkte erwartet. Im Dienstleistungssektor wird ein deutlicher Anstieg von 60,4 auf 61,9 Punkte erwartet.
23.04.2021 - Mikey Fritz - mf@ntg24.de
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