Erleichterung über Adidas, Milliardenverlust bei Bayer und Umsatzeinbruch bei Rémy Cointreau - BÖRSE TO GO
Erleichterung über Adidas - die negativen Sondereffekte sollen 2023 geringer ausfallen
Erleichterung über Adidas. Die extrem schwache Jahresprognose konnte der Sportartikelhersteller nach dem 2. Quartal nun etwas relativieren. Enttäuschung über Bayer. Das Agrargeschäft schwächelt nachhaltig und führt zu einem Milliardenverlust im 2. Quartal. Deutlicher Umsatzeinbruch bei Rémy Cointreau. Insbesondere in den USA brachen dem Spirituosenhersteller die Erlöse weg.
China trumpft am Dienstagmorgen auf. Die Indizes erleben in der morgendlichen Sitzung erhebliche Kursgewinne und lassen unter anderem den Hang Seng Index zeitweise um mehr als 3,80 % steigen. Die restlichen Benchmarks in Asien folgen der Rallye allerdings nicht. Der Terminmarkt lässt sich von dem Optimismus in China allerdings nicht anstecken. Der DAX-Future wird vor Eröffnung der europäischen Vorbörse 0,14 % tiefer bei 16.258 Punkten gesehen.
Die Börse Frankfurt startete mit leichten Gewinnen in die Woche. Abgesehen vom MDAX, der -0,19 % auf 28.198,96 Punkte abgab, konnten sich alle anderen deutschen Benchmarks im Plus halten. Am stärksten stieg der TecDAX, der sich um 0,20 % auf 3.234,05 Punkte verbesserte. Der SDAX und der DAX schlossen leicht über dem Schlusskurs vom Freitag.
In New York war die Stimmung noch optimistisch. Am stärksten waren dort die Blue Chips gefragt, die den Dow Jones Industrial Average Index um 0,52 % auf 35.411,24 Punkten steigen ließen. Der S&P 500 Index legte 0,40 % auf 4.554,64 Punkte zu und der Nasdaq Composite Index schaffte noch ein kleines Plus von 0,19 % auf 14.058,87 Punkte.
Erleichterung über Adidas
Nach einer miserablen Jahresprognose zum Einstand von Bjørn Gulden hat Adidas (DE000A1EWWW0) nun nachbörslich die Lage bereinigt. Die Umsatzerwartung passt man nach oben an, erwartet aber immer noch eine Kontraktion. Statt eines währungsbereinigten Rückgangs im hohen einstelligen Bereich wird nun ein Rückgang im mittleren einstelligen Bereich prognostiziert. Ohne Sondereffekte, wie zum Beispiel die Abschreibung der restlichen Yeezy Bestände, wird aber immer noch von einem Break-Even des operativen Ergebnisses ausgegangen. Inklusive der negativen Sondereffekte erwartet der Vorstand nun aber einen operativen Verlust von -450 Mio. Euro nach zuvor -700 Mio. Euro. Adidas erhöhte die Prognose, nachdem das 2. Quartal besser als befürchtet ausgefallen war. Im späten nachbörslichen Handel konnten die Adidas Aktien auf 178,13 Euro steigen.
2 Mrd. Euro Verlust bei Bayer
Bayer (DE000BAY0017) hatte bereits nach den Zahlen zum 1. Quartal gewarnt, dass man voraussichtlich 2023 nur den unteren Rand der Jahresprognose erreichen wird. Das wurde nun mit den vorläufigen Zahlen für das 2. Quartal unterlaufen. Der Umsatz wird bei ca. 11 Mrd. Euro erwartet und das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen und auf immaterielle Vermögensgegenstände) ohne Sondereffekte soll etwa 2,5 Mrd. Euro betragen haben. Ausgerechnet im Landwirtschaftsgeschäft läuft es schlecht. So schlecht, dass Bayer nicht mehr erwartet, die bilanzierte Wertentwicklung langfristig zu erreichen, was zu einer Goodwill-Abschreibung zwingt. Diese nicht-liquiditätswirksame Abschreibung in Höhe von -2,5 Mrd. Euro wird aber das Ergebnis und damit das Eigenkapital tangieren. Bayer rechnet daher mit einem negativen Konzernergebnis im 2. Quartal in Höhe von -2,0 Mrd. Euro. In der Folge nahm der Vorstand nun auch die Jahresprognosen für den Umsatz und das EBITDA vor Sondereinflüssen herunter. Die Notierungen rutschten danach im nachbörslichen Handel auf 49,885 Euro ab.
Umsatzeinbruch bei Rémy Cointreau
Rémy Cointreau (FR0000130395) konnte das hohe Niveau des vergangenen Jahres nicht im Geringsten halten. Der Umsatz brach im 1. Fiskalquartal um -35 % auf 257,5 Mio. Euro ein, nachdem vor allem in den USA der Cognac Konsum stark nachließ. Die Amerikaner kauften in diesem Jahr fast nur die Hälfte des Vorjahresvolumens, das allerdings ungewöhnlich hoch war. Der Vorstand wies darauf hin, dass die Umsätze in China und dem restlichen Asien deutlich gestiegen sind, nannte allerdings keine konkreten Zahlen. Trotz des Umsatzeinbruchs behielt Rémy Cointreau jedoch die Jahresprognose aufrecht und geht davon aus, dass man im 2. Fiskalhalbjahr eine Erholung erlebt.
Tagestermine
Um 10:00 Uhr erwarten wir heute den ifo-Geschäftsklimaindex für den Monat Juli. Die Ökonomen erwarten einen leichten Rückgang von 88,5 Punkten im Juni auf nun 88,0 Punkte. Die aktuelle Lageeinschätzung wird tiefer bei 93,0 Punkten nach 93,7 Punkten gesehen. Der Geschäftserwartungsindex wird tiefer bei 83,4 nach 83,6 Punkten erwartet.
25.07.2023 - Mikey Fritz
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