Boeing stellt sich neu auf, Neumann bietet für WeWork und KWS Saat verkauft Südamerika-Geschäft - BÖRSE TO GO
Boeing stellt sich neu auf - CEO Calhoun und Aufsichtsratsvorsitzender Kellner gehen
Boeing stellt sich neu auf. Der skandalgeschüttelte Luftfahrtkonzern nimmt umfassende Neubesetzungen an der Spitze vor, um die Sanierung voranzutreiben. Adam Neumann wird konkret und bietet für die insolvente WeWork. Schon seit Längerem hat sich der ehemalige Mitgründer des Co-Working Riesen ins Gespräch gebracht und bietet nun rund 500 Mio. US-Dollar für die Kette. KWS Saat muss die Schulden reduzieren. Die Kreditlast wurde zu hoch, weswegen man das Maisgeschäft in Südamerika verkaufen wird.
Der Aktienhandel in Asien neigt am Dienstagmorgen zur Schwäche. Japan und die meisten chinesischen Onshore-Indizes notieren während der Sitzung leicht im Minus, während der Hang Seng Index und der KOSPI sich absetzen und Gewinne erzielen können. Seoul notiert zeitweise mehr als 0,7 % im Plus. Der Terminmarkt ist vor Eröffnung der europäischen Vorbörse freundlich gestimmt. Der DAX-Future (Juni) wird bei 18.557 Punkten (+0,06 %) gehandelt.
Die Woche begann in Frankfurt überwiegend freundlich. Abgesehen vom TecDAX, der mit 3.420,03 Punkten leicht unter dem Schlusskurs vom Freitag den Handel beendete, konnten alle deutschen Benchmarks am Montag im Plus schließen. Der größte Tagesgewinner war der SDAX, der sich um 0,77 % auf 14.092,59 Punkte verbesserte. Auch der DAX baute seine Gewinne weiter aus und konnte mit 18.261,31 Punkten (+0,30 %) ein neues Allzeithoch setzen. Der MDAX schaffte ein kleineres Plus von 0,17 % auf 26.666,96 Punkte.
New York sah dagegen zum Beginn der verkürzten Handelswoche einheitlich rot. Alle amerikanischen Benchmarks gaben ab, wobei der Dow Jones Industrial Average Index mit einem Verlust von -0,41 % auf 39.313,64 Punkte der größte Verlierer des Tages war. Der S&P 500 Index sank um -0,31 % auf 5.218,19 Punkte und der Nasdaq Composite Index gab -0,27 % auf 16.384,47 Punkte ab.
Boeing stellt sich neu auf
Nachdem sich der Aufsichtsrat mit den drei wichtigsten Kunden ohne Beisein des CEO getroffen hatte, war bereits klar, dass die Tage von Dave Calhoun gezählt sind. Nach der desaströsen Reihe von Skandalen ist Boeing (US0970231058) in den vergangenen vier Jahren zu einem regelrechten Sanierungsfall geworden, der von Grund auf neu aufgestellt werden muss. Das fängt bei der Geschäftsführung an und muss bis ins unterste Glied reichen. Was Boeing benötigt, ist eine Rosskur, an deren Ende eine Normalisierung der Qualität auf Branchenniveau steht. Dazu gehört auch, dass Boeing sich die Kontrolle über die Produktionsprozesse wieder ins Haus zurückholt, denn die Outsourcing-Strategie hat kurz- bis mittelfristig die Kosten gesenkt, aber langfristig das Ansehen der Marke beschädigt. Offiziell soll Calhoun im September gehen, doch sobald der Aufsichtsrat einen Nachfolger gefunden hat, wird der Staffelstab übergeben werden. Doch auch im Aufsichtsrat gibt es ein Stühlerücken. Larry Kellner, der Vorsitzende, wird sich im Frühjahr auf der Hauptversammlung nicht zur Wiederwahl stellen. Stan Deal, der die wichtige Sparte kommerzielle Luftfahrt leitete, ist mit sofortiger Wirkung zurückgetreten. Die Wall Street nahm das Stühlerücken zurückhaltend auf.
Neumann will WeWork zurück
Der ehemalige Mitgründer des Co-Working Riesen WeWork will sein Geschäft zurück. Adam Neumann war 2019 prominent als CEO der Gesellschaft zurückgetreten und hatte sich einen goldenen Fallschirm geben lassen. Die folgenden Geschäftsführungen versuchten eine Insolvenz von WeWork zu erreichen, blieben aber letztlich erfolglos. Nun sieht Neumann ein Fenster der Opportunität, um dem Geschäft neues Leben einzuhauchen und bietet durch seine Investmentgesellschaft Flow rund 500 Mio. US-Dollar für WeWork. An der Seite von Flow unterstützt der Hedge Fund Third Point des Investors Daniel Loeb das Angebot. Das Angebot ist nicht verbindlich und die Annahme hängt im Wesentlichen davon ab, ob die Kreditgeber von WeWork darauf eingehen. Diese wiederum versuchen mit den zahlreichen Vermietern neue Verträge auszuhandeln, was im Kern den Wert von WeWork bestimmen wird.
KWS Saat: Rückzug aus Südamerika
Der Saatspezialist KWS Saat (DE0007074007) hat den geordneten Rückzug aus Südamerika angekündigt. Man hat mit der argentinischen GDM den Verkauf des Maisgeschäfts vereinbart, das einen nennenswerten Anteil am Gesamtumsatz hat. Insgesamt brachte es im vergangenen Geschäftsjahr einen Umsatz von etwa 320 Mio. Euro und eine EBIT-Marge von ca. 10 % ein. Konkret geht es um die Aktivitäten in Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay. Verkauft werden die entsprechenden Tochtergesellschaften und die notwendigen Lizenzen. KWS Saat wird ein kleineres Rumpfgeschäft auf dem Kontinent behalten, erwägt aber auch den Rückzug aus dem Maisgeschäft in Nordamerika. Der Verkaufserlös wird genutzt, um die Verschuldung zu verringern, indem Kredite getilgt werden.
Tagestermine
Der Handelstag beginnt um 08:00 Uhr mit der Veröffentlichung des GfK Konsumklima Index für Deutschland im Monat April. Erwartet wird eine leichte Verbesserung des Konsumklimas von -29,0 Punkten im März auf nun -27,9 Punkte.
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26.03.2024 - Mikey Fritz
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